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Österreichs-WM Geschichte von Sindelar bis Prohaska und Polster

Tips Logo Niklas Killinger, 19.11.2025 14:37

ÖSTERREICH. Das Nationalteam war bisher siebenmal bei einer Weltmeisterschaft vertreten und erreichte dabei einmal Rang vier und einmal Rang drei. Von den frühen Erfolgen mit dem Wunderteam in den dreißiger Jahren bis zu den letzten Auftritten 1990 und 1998 prägten starke Trainer und bekannte Spieler jede Endrunde auf ihre Weise. Nächstes Jahr ist es endlich wieder so weit und eine neue Generation österreichischer WM-Helden nimmt an einer Endrunde teil.

Österreich ist 2026 endlich wieder bei einer Fußball Weltmeisterschaft dabei. (Symbolbild); Foto: KI-generiert

Österreich baute schon in den dreißiger Jahren einen Ruf als technisch starke Fußballnation auf. Wie die Statistik zeigt, steht in der WM Bilanz ein dritter Platz, ein vierter Platz und mehrere weitere Teilnahmen. Doch jede Weltmeisterschaftsteilnahme erzählt ihren eigenen kleinen Teil österreichischer Fußballgeschichte.

Frühe Weltmeisterschaften mit dem Wunderteam

Der erste WM Auftritt erfolgte 1934 in Italien. Trainer war Hugo Meisl, der schon zuvor das sogenannte Wunderteam geformt hatte. Österreich erreichte das Halbfinale, verlor dort knapp gegen den Gastgeber und schloss das Turnier als Vierter ab. Zu den prägenden Spielern zählten Spielmacher Matthias Sindelar, Kapitän Walter Nausch und der torgefährliche Josef Bican.

Für die WM 1938 qualifizierte sich Österreich zwar, trat nach dem Anschluss jedoch nicht mehr mit einer eigenen Auswahl an. Mehrere österreichische Spieler liefen stattdessen für die deutsche Mannschaft auf. Eine Fortsetzung der eigenen WM Geschichte gab es daher erst nach dem Krieg.

Bronze 1954 und der Abschied einer Generation

In der Schweiz bei der WM 1954 folgte der größte Erfolg der österreichischen Nationalmannschaft. Trainer war Walter Nausch, der frühere Kapitän des Wunderteams. Österreich erreichte das Halbfinale, verlor zwar deutlich gegen Deutschland, sicherte jedoch sich im kleinen Finale gegen Uruguay den dritten Platz. Weiteres Highlight war, dass man in der legendären Partie gegen die Schweiz gleich sieben Tore erzielte.

Die Mannschaft war mit großen Namen besetzt. Regisseur Ernst Ocwirk führte Regie im Mittelfeld. Gerhard Hanappi blieb als vielseitiger Spieler in Erinnerung, dazu kamen Offensivkräfte wie Ernst Stojaspal. Viele Österreicher sehen diese Generation bis heute als eine der stärksten in der einheimischen Fußballgeschichte.

Bei der WM 1958 in Schweden stand bereits der nächste Umbruch an. Trainer war Karl Decker, die Mannschaft schied allerdings in der Vorrunde aus. Erfahrene Kräfte wie Hanappi, die teilweise jedoch bereits über ihrem Zenit waren, standen noch einmal im Kader, dazu kamen Spieler wie Ernst Happel. Der frühere Glanz war jedoch ein wenig verloren.

Rückkehr in die Weltspitze und das Wunder von Cordoba

Erst 1978 kehrte Österreich wieder auf die WM Bühne zurück. Trainer in Argentinien war Helmut Senekowitsch. Die Mannschaft überstand die erste Gruppenphase und spielte in der zweiten Gruppenphase um den Einzug ins Finale. Am Ende stand Platz sieben, doch in Erinnerung blieb vor allem der legendäre Sieg gegen Deutschland in Cordoba.

In diesem Turnier trugen vor allem Hans Krankl, Bruno Pezzey und Herbert Prohaska das Team. Krankl erzielte im historischen Spiel gegen Deutschland zwei Tore. Pezzey prägte als Abwehrchef das Defensivspiel, der technisch starke Prohaska brillierte im Mittelfeld.

Auch 1982 in Spanien war Österreich bei der WM vertreten. Die Auswahl wurde von einem Trainerduo mit Felix Latzke und Georg Schmidt betreut. Die Mannschaft überstand die erste Gruppenphase und erreichte die zweite Runde. Wichtige Spieler waren erneut Bruno Pezzey in der Abwehr, dazu im Angriff Walter Schachner und Hans Krankl, die für Torgefahr sorgten.

Die letzten WM Auftritte 1990 und 1998

1990 in Italien qualifizierte sich Österreich erneut für die Endrunde. Trainer war Josef Hickersberger. Die Mannschaft traf in der Gruppenphase auf Italien, die damalige Tschechoslowakei und die Vereinigten Staaten und verpasste knapp den Aufstieg. Zu den Schlüsselspielern gehörten Toni Polster im Sturm, Andreas Herzog im Mittelfeld und Andreas Ogris, der ebenfalls wichtige Offensivaktionen beisteuerte.

Der bisher letzte WM Auftritt war 1998 in Frankreich. Trainer war Herbert Prohaska. Österreich spielte in der Gruppenphase gegen Kamerun, Chile und Italien. Alle Spiele endeten knapp, am Ende reichte es dennoch nicht für das Achtelfinale. Wieder waren Toni Polster und Andreas Herzog zentrale Figuren im Angriff und im Mittelfeld. Ivica Vastic konnte sich ebenfalls in die Torschützenliste eintragen. Mit dem Turnier in Frankreich endete vorerst die Serie von WM Teilnahmen. Es folgte eine längere Phase ohne Endrunde.

Ausblick auf die Rückkehr 2026

Mit der Qualifikation für die WM 2026 in Nordamerika schließt sich für Österreich ein Kreis. Erstmals seit 1998 wird das Nationalteam wieder auf der größten Bühne des Weltfußballs antreten. Die Auslosung entscheidet, welche Gegner in der Gruppenphase warten und in welchen Stadien in den Vereinigten Staaten, in Kanada oder in Mexiko Österreich spielt. Voraussichtlich wird das ÖFB-Team in Lostopf 3 sein.

Im Vergleich zu vielen früheren Turnieren bringt der aktuelle Kader eine breite Basis an gestandenen Spielern aus internationalen Top-Ligen mit. Namen wie David Alaba, Marco Arnautovic, Marcel Sabitzer oder Konrad Laimer stehen für eine gewisse internationale Qualität. Mit der Qualifikation hat sich die Mannschaft bereits jetzt in den österreichischen Geschichtsbüchern verewigt. Zuzutrauen ist dem Team um Trainer Ralf Rangnick bei der WM nächstes Jahr aber noch so einiges.


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