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Privatschule in Los Angeles wegen mutmaßlichem „Kissing Club“ verklagt

Tips Logo Niklas Killinger, 04.12.2025 11:08

LOS ANGELES. Eine Familie hat die private Sierra-Canyon-Schule in Los Angeles verklagt. Laut Klage soll ihre damals achtjährige Tochter in einem sogenannten „Kissing Club“ von älteren Schülerinnen zu sexuellen Handlungen gezwungen worden sein. Die Vorfälle sollen sich in Schultoiletten während der Unterrichtszeit ereignet haben.

Symbolbild, Foto: KI-generiert
Symbolbild, Foto: KI-generiert

Wie der Sender Fox 11 Los Angeles am 3. Dezember 2025 berichtet, wirft die Zivilklage der angesehenen Privatschule im Stadtteil Chatsworth schwere Versäumnisse bei Aufsicht und Reaktion auf die Vorwürfe vor. Demnach soll es sich nicht um einen Einzelfall handeln. In den Toilettenräumen soll sich über einen längeren Zeitraum eine von älteren Mädchen organisierte Gruppe gebildet haben, in der jüngere Kinder zu Küssen und weiteren sexuellen Handlungen gedrängt worden seien. Die betroffene Familie spricht von massiven psychischen Folgen für ihre Tochter.

Vorwürfe gegen Aufsicht und Meldepflicht

Laut Klageschrift sollen Mitarbeiter der Schule ihrer Aufsichtspflicht nicht ausreichend nachgekommen sein, obwohl bereits 2023 erste Hinweise auf Mobbing und problematisches Verhalten gemeldet worden seien. Die Mutter des Mädchens habe konkrete Sorgen geäußert, Schutzmaßnahmen oder engere Kontrollen seien aber nicht eingeführt worden.

Besonders schwer wiegt der Vorwurf, die Schule habe nach Bekanntwerden der Übergriffe nicht sofort reagiert. Laut den Anwälten der Familie sollen Beschäftigte schließlich sogar Videoaufnahmen von Handlungen in den Toiletten auf Handys gefunden haben. Trotzdem seien weder die Eltern aller Beteiligten noch die Polizei umgehend informiert worden, obwohl kalifornische Gesetze bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung eine sofortige Meldung an die Behörden vorschreiben.

Schule reagiert bislang nicht öffentlich

Die Anwälte der Familie argumentieren, die mutmaßlichen Versäumnisse der Schule hätten die Übergriffe erst ermöglicht und anschließend deren Aufarbeitung erschwert. Der Fall mache deutlich, wie wichtig klare Abläufe und eine konsequente Meldekultur bei Hinweisen auf sexualisierte Gewalt unter Kindern seien.

Sierra Canyon, eine der bekanntesten Privatschulen in der Region Los Angeles, hat sich zu den konkreten Vorwürfen bislang nicht öffentlich geäußert. Fox 11 zufolge hat der Sender die Schule um eine Stellungnahme gebeten, eine Antwort stehe aber noch aus. In der Klage fordert die Familie unter anderem Schadenersatz sowie strukturelle Veränderungen, um vergleichbare Fälle künftig zu verhindern. Die Vorwürfe sind bislang nicht vor Gericht bewiesen, ein Verfahren steht noch aus.


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