KI soll Leben retten: Kärntner Startup digitalisiert erstmals die Notarztdokumentation
KÄRNTEN. Das Kärntner Startup NoxAvis bringt mit der KI-App HeliDoc die Notarztdokumentation in Echtzeit ins digitale Zeitalter.
Wenn Rettungsteams um Sekunden kämpfen, entscheidet oft die Qualität der Informationen über Behandlungserfolg und Überlebenschancen. Genau hier setzt das Kärntner Startup NoxAvis an. Das junge Unternehmen hat mit „HeliDoc“ eine KI-gestützte Lösung entwickelt, die den gesamten Dokumentationsprozess von Notarzteinsätzen erstmals digitalisiert und in Echtzeit automatisiert. Einsatzdaten werden während der Versorgung aufgenommen, strukturiert verarbeitet und unmittelbar an Krankenhäuser übermittelt – eine deutliche Entlastung für Teams vor Ort und ein Plus an Sicherheit für Patientinnen und Patienten.
Starkes Ökosystem: Kärnten als Gesundheits-Innnovationsstandort
Präsentiert wurde die Entwicklung im Rahmen einer Pressekonferenz im Lakeside Park Klagenfurt, gemeinsam mit dem build! Gründungszentrum Kärnten. Seit mehr als zwei Jahrzehnten begleitet das Zentrum technologieorientierte Gründer und prägt maßgeblich die regionale Startup-Landschaft. Rund 300 Innovationsprojekte wurden bisher betreut, viele davon avancierten zu erfolgreichen Unternehmen im Gesundheits- und Technologiebereich.
Mit dem Führungswechsel zu Geschäftsführer Martin Trink setzt das build! künftig verstärkt auf internationale Vernetzung und regionale Schwerpunktfelder wie Mikroelektronik, Drohnentechnologien und HealthTech. Die enge Kooperation zwischen Hochschulen, Forschung und Wirtschaft gilt als zentraler Baustein, um medizinische Anwendungen wie HeliDoc schneller in die Praxis zu bringen.
HeliDoc: KI als Assistenz im Notfall
Die Anwendung HeliDoc wurde von Gründerin Magdalena Druml aus der Praxis heraus entwickelt. Während der Versorgung dokumentiert die App per KI-Spracherkennung alle relevanten Daten – von Vitalparametern bis zu Behandlungsmaßnahmen. Die Informationen stehen dem anfahrenden Krankenhaus sofort zur Verfügung, was Übergaben verbessert und Verzögerungen reduziert. Zielgruppen sind Flugrettungen, bodengebundene Notarztsysteme sowie Kliniken, die ihre Prozesse effizienter und sicherer gestalten wollen.
Druml sieht die Zukunft der Notfalldokumentation klar im digitalen Bereich. In den kommenden Jahren soll HeliDoc zu einem internationalen Standard werden, der die papierbasierte Dokumentation vollständig ersetzt und Fehlerquellen spürbar reduziert.
Von der Idee zum marktreifen Gesundheitsprodukt
Der Weg von der ersten Idee zur marktnahen Lösung wurde durch das build! Gründungszentrum wesentlich begleitet. Mentoring, Coaching, Netzwerk und individuelle Betreuung halfen dem Startup beim Übergang vom Prototyp zur praxistauglichen Software. Rund 25 junge Unternehmen werden jährlich ähnlich intensiv betreut, während weitere Projekte in einer frühen Phase vorbereitet und geprüft werden. Ziel ist ein nachhaltiges Startup-Ökosystem, das Innovationen im Gesundheitswesen aktiv hervorbringt.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden