Digitale Schule: Laptops und Tablets für 150.000 Schüler
OÖ/LINZ. Am Dienstag startet die bundesweite Auslieferung von Laptops und Tablets an die Schulen des Landes – Teil des 8-Punkte-Plans für Digitalisierung des Bildungsministeriums. In den nächsten Monaten werden alle Schüler der fünften und sechsten Schulstufe ausgestattet. Das Linzer Ramsauergymnasium war als eine der ersten Schulen mit dabei.
Das Herzstück des neuen 8-Punkte-Plans für die Digitalisierung der österreichischen Schulen wird nun umgesetzt: Die Ausstattung der Schüler mit Laptops oder Tablets. 93 Prozent der österreichischen Schulen haben sich freiwillig dazu entschieden, an der Aktion teilzunehmen und im eigenen Haus Vorbereitungen getroffen. Bildungsminister Heinz Faßmann, der am Dienstag zu Besuch in Linz war, ist erfreut über die Umsetzung und schildert: „Das Bildungsministerium investiert für die Initiative rund 250 Millionen Euro. Damit ist es die größte bisherige Investition im Bereich Bildung und Medien.“
Auslieferung in den nächsten Monaten
Mit dieser Woche Startet die Auslieferung der Geräte in Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und dem Burgenland. Im Laufe der nächsten Monate bekommen 150.000 Schüler der ersten und zweiten Klasse Unterstufe eigene Laptops oder Tablets. In zwei Jahren soll schließlich die gesamte Unterstufe ausgestattet sein. Die Geräte gehören den Kindern selbst, 100 Euro – das entspricht 25 Prozent des Gerätepreises – sind von den Familien zu bezahlen. Es gibt hierbei auch Ausnahmeregelungen, wenn die finanziellen Mittel nicht ausreichen. Pro Klasse erhalten auch einige Lehrer ein Gerät, dies soll in Zukunft auf das gesamte Lehrpersonal ausgeweitet werden.
Feierlicher Start im Ramsauergymnasium
Zum Startschuss der „Digitalen Schule“ besuchten Bildungsminister Heinz Faßmann, Landeshauptmann Thomas Stelzer und LH-Stellvertreterin Bildungsreferentin Christine Haberlander das BG/BRG Ramsauerstraße. Das Gymnasium wird als eine der ersten Schulen mit Laptops ausgestattet. „Wir sind schon lange auf dem digitalen Weg“, erklärt Direktor Thomas Riedl und zitiert frei nach Goethe: „Wer immer strebend sich bemüht, den kann das Ministerium erlösen.“ Im Tips-Gespräch spricht der Schulleiter auch die Herausforderung an: „Die vielen Laptops brauchen auch eine Infrastruktur: Steckdosen und sichere Aufbewahrungsorte. Ein absperrbares Schranksystem für eine Klasse kostet jedoch 4.000 Euro. Wir haben das schon in einigen Klassen, aber für viele Schulen kann das zur Herausforderung werden.“
Pädagogische Begleitmaßnahmen
Die Geräteinitiative begleiten zahlreiche pädagogische Maßnahmen. Eine davon ist die „JKU CODE Initiative“, mit der das Programm „GeoGebra“ an der Johannes Kepler Universität für die Unterstufe weiterentwickelt wird. „GeoGebra“ wurde in Oberösterreich entwickelt wurde und wird im Mathematikunterricht eingesetzt.
Corona-Krise als Digitalisierungs-Motor
„Die Digitalisierung ist durch Corona stark beschleunigt worden, das ist aber für Oberösterreich sehr wichtig“, so Landeshauptmann Stelzer, der sich bei allen Pädagogen und Schüler für Flexibilität und Hausverstand in der Corona-Krise bedankt. Auch seine Stellvertreterin Christine Haberlander ist überzeugt, dass die Krise die Digitalisierung unterstrichen hat: „Das WWW ist nun genauso wichtig wie das ABC.“ Die beiden Politiker betonen auch die Wichtigkeit des Miteinanders in der Schule: „Wir tun alles, damit die Schulen offen bleiben“, so Stelzer.
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