OÖ. Seit Jahresanfang dürfen PFAS-haltige (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) Löschschaummittel zur Brandbekämpfung nicht mehr verwendet werden, da diese als schädlich eingestuft wurden. Die oö. Feuerwehren werden vom Land OÖ bei der Entsorgung finanziell unterstützt. PFAS stand zuletzt auch wegen der Trinkwasserverseuchung in Leonding im Fokus.
Die filmbildenden Schaummittel, die Fluor-Verbindungen oder PFAS enthalten, sind seit Jahresanfang verboten. Ausgangspunkt war die Entscheidung der EU-Kommission, fluorhaltige Schaummittel als maßgebliche Gefahr für Menschen, Tiere und die Umwelt einzustufen.
Noch etwa 35.000 Liter solcher Schaummittel sind bei den oberösterreichischen Feuerwehren vorhanden, hat eine Abfrage ergeben.
Land trägt Entsorgungskosten
Die Entsorgungskosten von rund 60.000 Euro werden nun vom Land OÖ aus den Ressorts von Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) und Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) übernommen. „Uns war beiden klar, wir wollen eine schnelle, sachgemäße Entsorgung sicherstellen“, betont Langer-Weninger. „Neben einer raschen Reaktion im Sinne der Umwelt, ging es mir aber auch darum, die Feuerwehren bei der Umrüstung finanziell zu unterstützten.“
Die fachgerechte Entsorgung würde die Umweltbelastung in den Bereichen Wasser, Abwasser und Boden vermeiden bzw. verringern, so Kaineder. „Seit Jahrzehnten sind Per- und Polyfluoralkylsubstanzen kurz PFAS in allen möglichen Industrieprozessen und in unzähligen Produkten im Einsatz – wie Textilien, Skiwachsen, Pestiziden, aber auch in Kosmetika und vielen anderen alltäglichen Waren. Aber auch in Schaummitteln zur Brandbekämpfung. Erst seit sehr kurzer Zeit sind negative Umwelt- und auch Gesundheitsauswirkungen dieser Chemikalien klar. Der politische Auftrag ist daher klar: diese Stoffgruppe schrittweise aus unserem Alltag zu verbannen.“
Gemeinsame Entsorgungsaktion
Vom Landes-Feuerwehrkommando OÖ wurde die Planung einer gemeinsamen Sammel- und Entsorgungsaktion gestartet, gemeinsam mit der Landes-Abfallverwertungsunternehmen GmbH, den Bezirksabfallverbänden und den Altstoffsammelzentren.
Künftig setzt die Feuerwehr übrigens auf flourfreie Schaummittel. Diese können niedrigdosiert eingesetzt werden und je nach Zumischrate zwischen einem und drei Prozent ist die Verwendung für die Brandklassen A (feste Stoffe) wie auch B (Benzin, Diesel etc.) möglich. „Die Feuerwehren sind sich ihrer Aufgabe auch im Umweltschutz bewusst und nehmen das Thema ernst. Auf die veränderte rechtliche Situation durch die Herabsetzung der Grenzwerte wurde sofort reagiert“, so Feuerwehr-Präsident Robert Mayer.
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