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Jagd liegt im Bezirk Vöcklabruck bei jungen Menschen hoch im Trend

Tips Logo Thomas Leitner, 12.09.2023 17:00

BEZIRK VÖCKLABRUCK. Das Interesse an einem Jagdschein steigt auch im Bezirk Vöcklabruck. Laut der Jägerschaft interessieren sich zudem immer mehr Frauen für den Schein und die Tendenz steigt.

  1 / 2   Jägerprüfung - immer mehr Frauen entdecken für sich die Leidenschaft zur Jagd. (Foto: Foto: Stock.Adobe/Countrypixel)

Oberösterreich ist auf Grund seiner landschaftlichen Vielfalt jagdlich äußerst interessant. Der Bezirk Vöcklabruck gehört dabei wohl zum Vielseitigsten. 200 Millionen Jahre formten die Urgewalten der Erde sein Erscheinungsbild. Im Süden ragen die schroffen Kalkstöcke des Höllengebirges bis 1.300 Meter über die Täler empor, im Anschluss zieht sich das schmale Band der Flyschzone quer durch. Beheimatet sind hier vor allem Rotwild, Gams, Auer- und Birkwild. Aktuell bejagen den Bezirk Vöcklabruck 1.703 Jäger, davon sind 1.543 männlich und 160 weiblich.

Jagdinteressierte werden immer jünger

Das Durchschnittsalter bei den Interessierten, die die Jagdprüfung absolvieren hat sich durch die Möglichkeit, dass die Jagdprüfung bereits im Rahmen der Landwirtschaftlichen Fachschule auf Modulebene ermöglicht wurde, durchaus verjüngt.

„Die Schüler können die Jagdprüfung innerhalb der dreijährigen Schulzeit in drei Modulprüfungen ablegen, erhalten aber erst mit Volljährigkeitsalter die Jagdkarte“, sagt Bezirksjägermeister Anton Helmberger und ergänzt: : „In der regulären Ausbildung zur Jagdprüfung ist der demografische Durchschnitt durch Berufe und Bevölkerungsschichten völlig gestreut. Vom Akademiker bis hin zu Sozialberufen und Handwerker – alles interessiert sich für die Abläufe und Zusammenhänge in der Natur und den darin lebenden Wildtieren. Richtig ist, das der Frauenanteil, die bei der Jagdprüfung antreten sich in den letzten Jahren erhöht hat. Im Bezirk Vöcklabruck liegt dieser Anteil bei 10 Prozent.“

Die Jagd ist kein sinnloses Tiere abschießen

Die Jagd ist heute eine nachhaltige, sinnvolle Nutzung natürlicher Ressourcen oder Reserven. Zusammen mit der Hege sichert sie in der Kulturlandschaft nicht nur die Lebensgrundlagen des Wildes, sondern aller freilebenden Tiere. Eine gewissenhafte Jagd entnimmt vor allem den Überschuss als auch die alten und kranken Tiere eines Bestandes. Sie gefährdet somit nicht den Fortbestand einer Wildart, sondern hält die Bestände gesund und liefert vielmehr schmackhafte Lebensmittel – das Wildbret. Geregelt wird dies in einem genauen Abschussplan für jede Gemeinde. „Ermittelt wird dieser gesetzlich durch die Abschussplanverordnung und somit durch eine Begehung zwischen Grundeigentümer, Jagdbehörde und Jäger“, sagt Helmberger.

Das erlegen des Wildes und somit das erfüllen des Abschussplanes gehört zur Jagd, ist aber nur ein kleiner Bestandteil der Aufgaben eines Jägers. Natur- und Umweltschutz sind die wesentlichen Punkte. Denn nur in strukturreichen und relativ intakten Lebensräumen sind Artenvielfalt und größere Individuendichte verschiedener Tierarten möglich. Die Vernetzung von Lebensräumen bzw. der Schutz noch vorhandener größerer zusammenhängender Gebiete ist dabei ebenso wichtig wie die Schaffung von stufig aufgebauten Waldrändern, das Belassen von Altgrasstreifen entlang von Hecken oder an Böschungen, die Schaffung von Äsung in Feld und Wald und vieles mehr.

„So unterschiedlich die Zugänge und Anliegen der Jagd sind, entscheidend ist, ein übergeordnetes Denken zum Lebensraum in einer von Menschenhand gestalteten Kulturlandschaft, im Mut zur notwendiger Veränderung im Wohnzimmer der Wildtiere, aber auch zu einem klares Bekenntnis zu unseren Werten, Traditionen und Ritualen der Jagd“, so der Bezirksjägermeister.

Junge haben echtes Interesse an der Jagd

Dass sich immer mehr jüngere Leute und vor allem auch junge Frauen für die Jagd begeistern kann auch Christian Vogl, Filialleiter des Jagdshops Attergau, bestätigen: „Als ich vor 32 Jahren in der Jagdbranche zu arbeiten begonnen habe, hatte ich fast ausschließlich mit älteren Herren zu tun. Das hat sich jetzt geändert. Bei meiner Arbeit fällt mir immer wieder auf, dass sich viele Jungjägerinnen und Jungjäger schon intensiv mit der Materie auseinandersetzen und mit genauen Vorstellungen zu uns in den Jagdshop kommen. Gemeinsam finden wir dann auch immer eine individuell auf die jeweilige Person passende Lösung.“