Wolf stand mitten in Mutterkuhherde: Abschussgenehmigung erteilt
BEZIRK FREISTADT. Nur eine Woche nach der Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfs durch die EU gibt es im Mühlviertel eine neuerliche Abschussfreigabe: Ein Wolf war im Bezirk Freistadt mehrmals einem Hof genähert und war sogar inmitten einer Mutterkuhherde gesichtet worden. Warnschüsse hatten nicht gefruchtet.

„Wenn ein Wolf vor der Hoftür steht und tags darauf mitten in einer Mutterkuhherde, dann ist es ganz klar Zeit zum Handeln. Gerade in der Region Mühlviertel Alm sind in den vergangenen Jahren solche Situationen gehäuft aufgetreten. In diesen Regionen zu leben, darf aber nicht bedeuten, stets Bedenken zu haben, die Kinder zum Schulbus gehen zu lassen, selbst einen Spaziergang zu machen oder die Tiere auf die Weide zu lassen“, so Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger, die die Abschussfreigabe erteilt hat. Sie wolle durch rasche Maßnahmen den Menschen die Sicherheit geben, auf ihrer Seite zu sein. „Das Mühlviertel soll ein Ort bleiben, an dem sich Jeder und Jede frei bewegen kann.“
Das Wolfsmanagement des Landes OÖ listet für 15. und 16. Mai in Weitersfelden mehrere Wolfsvergrämungen auf (https://www.land-oberoesterreich.gv.at/517622.htm)
Brennpunkt-Region Mühlviertel
Im Mühlviertel, konkret im Grenzgebiet NÖ/OÖ/Tschechien, sind mehrere Wolfsrudel ansässig. Für die Menschen in dieser Region ist das Thema Wolf daher seit längerem präsent.
Neue EU-Rechtslage
Am 8. Mai beschloss das EU-Parlament im Eilverfahren die Änderung des Schutzstatus in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie). Oberösterreich, das bereits vor zwei Jahren ein nachhaltiges Wolfsmanagement etabliert hat, begrüßte die Umsetzung der lang geforderten Anpassung. „Oberösterreich hat früh erkannt, dass ein effektives Wolfsmanagement notwendig ist. Unsere Verordnung ermöglicht es rasch und gezielt, gegen Problemwölfe vorzugehen und die Sicherheit der Menschen und Nutztiere zu gewährleisten,“ betont Langer-Weninger. Die Entnahme ist aber klar geregelt und an konkrete Auflagen gebunden: „Es geht nicht um einen Freibrief, sondern um ein praxisgerechtes Wildtiermanagement. Dort, wo Nutztiere und Menschen akut gefährdet sind, wird konsequent gehandelt“, so die Agrar-Landesrätin.
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