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Linzer Kepler Klinikum überwacht Herzpatienten per Funk

Tips Logo Steiner Christoph, 04.09.2025 16:03

LINZ. Waren früher jährliche Kontrolltermine nötig, so können Patienten des Kepler Universitätsklinikums (KUK) mit Herzschrittmachern, implantierten Defibrillatoren oder Loop Rekordern mittlerweile auf diese routinemäßigen Untersuchungen mit meist unauffälligem Befund verzichten. Mittels Telemedizin werden ihre Werte und Daten digital fernüberwacht. Bereits mehr als 1.400 Personen gibt es, die an dem österreichweit einzigartigen Pilotprojekt teilnehmen.

Die Übertragung der Daten des Herzschrittmachers an das Krankenhaus kann auch per App erfolgen. (Foto: khunkornStudio - stock.adobe.com)

Die Vorteile lägen klar auf der Hand, so KUK-Geschäftsführer Franz Harnoncourt. So sparen sich die Patienten nun den Weg ins Spital und auch im Krankenhaus würden durch weniger Termine Ressourcen für andere Aufgaben frei. Statt einmal jährlich begutachtet zu werden, profitieren die Patienten jetzt von einer 24/7-Überwachung, die es ermöglicht, Probleme schon frühzeitig zu erkennen.

Für die Überwachung kann entweder eine App am Smartphone genutzt werden, die die Daten dann an das Krankenhaus sendet oder eine Box zu Hause ansteckt werden, die diese Aufgabe übernimmt. Trotz des hohen Durchschnittsalters der Teilnehmer an dem Programm - es liegt bei rund 75 Jahren - nutzt die Mehrheit die Möglichkeit mit dem Handy. Der älteste Patient ist 102 Jahre alt, die jüngste Patientin gerade einmal sechs.

„Krankenhaus zu Hause“

„Telemedizin bringt quasi „das Krankenhaus nach Hause“ und sorgt für eine bessere und vor allem komfortablere Versorgung unserer Patientinnen und Patienten, da die Kontrollen engmaschiger sind. Gleichzeitig ist diese Form der Nachsorge auch nachhaltig, da viele Fahrten ins Klinikum entfallen können. Somit ist Telemedizin, wie sie im Kepler Universitätsklinikum passiert, eine Win-Win-Situation für alle“, freut sich Gesundheitslandesrätin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander über die digitale Neuerung.

Telemonitoring

Oberarzt Karim Alexander Saleh, Leiter des Bereichs CIEDs der Klinik für Innere Medizin 1 – Kardiologie und Internistische Intensivmedizin verdeutlicht die Bedeutung der Innovation: „Ein zentraler Vorteil der telemedizinischen Nachsorge von sogenannten kardialen implantierbaren elektronischen Devices („CIEDs“) ist die Möglichkeit der Fernüberwachung („Telemonitoring“). CIEDs senden täglich Daten an spezialisierte Teams, die Alarme und kritische Werte sofort analysieren können. Diese Echtzeit-Überwachung ermöglicht es, schnell auf Probleme zu reagieren und damit potenziell schwerwiegende Ereignisse zu verhindern. So kann zum Beispiel Vorhofflimmern sehr gut erkannt und entsprechend medikamentös eingegriffen werden.“

Tägliche Kontrolle

Täglich kümmert sich der Koordinator für Telemedizin und Telemonitoring Dimitri Kwasny-Weiss nach einer Vorauswahl durch einen Algorithmus um die Auswertung der aktuellen Daten. Kwasny-Weiss ist aber nicht nur für die Nachkontrolle zuständig, er betreut die Patienten schon während des Krankenhausaufenthalts. „Ich übernehme bereits während des stationären Aufenthalts der Patientinnen und Patienten die Ausgabe der benötigten Verbindungsgeräte für die jeweiligen Implantate sowie eine umfassende Schulung der Betroffenen. Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten zu befähigen, grundlegende Seite 4 Probleme selbst zu lösen und die Häufigkeit technischer Alarme (z.B. Verbindungsprobleme oder versäumte Nachsorgetermine) zu reduzieren“, erklärt er.


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