Oberösterreich trauert: Langjähriger Landeshauptmann Josef Ratzenböck ist tot
OÖ. Eine prägende Persönlichkeit der Landespolitik ist nicht mehr. Der frühere Landeshauptmann Josef Ratzenböck (VP) ist am 23. Dezember 2025 im Alter von 97 Jahren verstorben.
Oberösterreich trauert um Josef Ratzenböck, der am 23. Dezember 2025 im 97. Lebensjahr verstorben ist. Mit ihm verliert das Land einen Gestalter, der über Jahrzehnte hinweg Verantwortung trug und die Entwicklung Oberösterreichs maßgeblich beeinflusste. Das Mitgefühl gilt seiner Gattin Anneliese, seinen Kindern und allen Angehörigen.
Jahrzehnte im Dienst des Landes
Geboren am 15. April 1929 in Neukirchen am Walde, war Ratzenböck von 1973 bis 1995 Mitglied der Oberösterreichischen Landesregierung und von 1973 bis 1979 Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag. Von 1977 bis 1995 stand er als Landeshauptmann an der Spitze des Bundeslandes. Dieses Amt erfüllte er mit Weitblick, Tatkraft und einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte er Oberösterreich auf politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene nachhaltig.
Ausgleich, Kultur und soziale Verantwortung
Als Mann des Ausgleichs suchte Ratzenböck stets das Verbindende. Unter seiner Führung profilierte sich Oberösterreich gleichermaßen als Land der Arbeit, der Industrie und Wirtschaft wie auch als Standort für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Als besonderes Vermächtnis gilt das Musikschulwerk, ebenso die Impulse im sozialen Wohnbau und in der Sozialpolitik. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt blieb er als Landesobmann des OÖ. Seniorenbundes politisch engagiert und verfolgte das nationale wie internationale politische Geschehen aufmerksam.
Anteilnahme über Parteigrenzen hinweg
Würdigung kam auch von Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) und seinem Vorgänger Josef Pühringer (VP), die Ratzenböck als großen Gestalter, Brückenbauer und Vorbild beschrieben. In den letzten Jahren lebte er zurückgezogen in Linz und Neukirchen am Walde.
„Ein großer Gestalter Oberösterreichs, ein Brückenbauer, einer, der stets das Verbindende gesucht hat“, so erinnert Landeshauptmann Thomas Stelzer an seinen Vor-Vorgänger. „Josef Ratzenböck war einer, der die Geschicke unseres Landes durch viele Jahre und Jahrzehnte maßgeblich geprägt und vorangetrieben hat. Er war ein Mann des Ausgleichs, den Menschen zugewandt.“
„Der Einsatz von Josef Ratzenböck für die Menschen und Oberösterreich verdient bleibende Anerkennung“, spricht Haimbuchner Namens der FPÖ Oberösterreich der Familie, seinen Freunden und Weggefährten das aufrichtige Beileid aus.
Auch aus der politischen Landschaft weit über Parteigrenzen hinweg kamen zahlreiche Reaktionen. Vertreter nahezu aller Parteien bekundeten ihre Anteilnahme und würdigten Josef Ratzenböck mit respektvollen, wertschätzenden Worten als prägende Persönlichkeit und integren Gestalter der Landespolitik.
Informationen zu den Trauerfeierlichkeiten werden zeitnah bekannt gegeben.