OÖ. Am 20. September ist Weltkindertag. Kinderschutz Landesrätin Birgit Gerstorfer ruft dazu auf, Kinderrechte in den Blick zu nehmen. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ (KiJA) startet zu Schulbeginn ihr Präventions- und Informationsangebot.
Vor 30 Jahren, am 5. September 1992, setzte Österreich mit Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention einen Meilenstein für Kinder- und Jugendrechte in Österreich. Mit der juristischen Anerkennung der Konvention hat sich Österreich dazu verpflichtet, das Kindeswohl in den Mittelpunkt zu stellen und die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu schützen. Darunter befinden sich beispielsweise das Recht auf Bildung oder das Recht auf Schutz vor Gewalt.
Der Weltkindertag findet jährlich am 20. September statt und steht dieses Jahr unter dem Motto „Gemeinsam für Kinderrechte“. Das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland appellieren mit diesem Motto an die Gesellschaft, die Rechte von Kindern konsequenter wahrzunehmen.
Krisen belasten Kinder
„In den vergangenen 30 Jahren sind das Bewusstsein und die Akzeptanz für Kinderrechte deutlich gestiegen. Doch gerade während der Pandemie wurden leider häufig Maßnahmen getroffen, die auf Kinder und ihre Rechte keine, oder nur wenig, Rücksicht genommen haben. Dies war ein klarer Rückschritt, der zu vielen negativen Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern geführt hat und deren Folgen nun immer stärker sichtbar werden“, sagt Kinderschutz-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Krisen wie die Pandemie oder die Klimakrise sowie sich zuspitzende Konflikte und Kriege, mit denen wir aktuell konfrontiert sind, würden die Zukunft von Kindern und Jugendlichen gefährden. Durch die Pandemie sind psychische Belastungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen stark gestiegen, auch die Kinderarmut steigt. „Hier müssen wir so schnell wie möglich handeln und das Kindeswohl in seiner Rolle als soziales Grundrecht ernst nehmen. Wir haben die Verantwortung, dass allen Kindern die Rahmenbedingungen für eine bestmögliche Entwicklung und Entfaltung zur Verfügung stehen“, so die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreich.
Rechte kennen und einfordern
Gerstorfer betont wie wichtig es auch für Kinder selbst ist, sich über Kinderrechte zu informieren: „Nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch einfordern.“ Die KiJA setzt sich in OÖ dafür ein. Fragen und Sorgen können nicht nur im persönlichen Gespräch, sondern auch per Mail, WhatsApp oder Messenger vertraulich und kostenlos besprochen werden. Zum Start des neuen schuljahres startet die KiJA OÖ erneut ihr Präventionsangebot und informiert landesweit in unterschiedlichen Workshop-Formaten altersgerecht über Kinder- und Jugendrechte. Es werden kostenlose Workshops zu Themen wie „Mobbing- und Gewaltprävention“ oder „Mein Körper gehört mir“ für alle Schulen in OÖ angeboten. Mehr Infos dazu sind unter www.kija-ooe.at zu finden.
Meistunterzeichnete Konvention
Die Kinderrechtskonvention (KRK) trat 1990 in Kraft und ist die am meisten ratifizierte UN-Konvention. Mit Ausnahme der USA sind ihr alle 193 UN-Mitgliedsstaaten beigetreten, zuletzt Somalia und der Südsudan. Die USA sähen dabei die amerikanische Souveränität gefährdet, die Konvention kollidiert auch mit der amerikanischen Gesetzgebung, die beispielsweise eine lebenslange Haftstrafe für Minderjährige erlaubt, was gegen die Grundsätze der KRK verstößt.
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