Achtung Zuckerfalle: Konsumentenschutz warnt vor Partygetränken für Kinder
OÖ. Sie kommen bunt in hübschen Flaschen daher, sind natürlich alkoholfrei, aber oft voller Zucker, Zusatzstoffe und Aromen: Partygetränke für Kinder. Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Oberösterreich haben 13 solcher Getränke unter die Lupe genommen.
Im Wesentlichen enthalten die getesteten Kinder-Partygetränke Fruchtsaft und Kohlensäure. Doch bei mehr als der Hälfte der Produkte fällt der Saftanteil mit 10 bis 33 Prozent sehr gering aus. Für die Süße sorgen nicht die Früchte, sondern bei sieben der Getränke zugesetzter Zucker, zwei enthielten darüber hinaus noch Süßstoffe.
Zehn der 13 getesteten Partydrinks sind aromatiesiert und bei drei sorgen Zuckerkulör oder Anthocyane für eine kräftige Farbe. Bei elf Produkten weist die Zutatenliste Säuerungs-, Antioxidations- und/oder Konservierungsmittel auf.
Partygetränke sprengen das „Zuckerbudget“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Kinder zwischen 7 und 10 Jahren nicht mehr als 42 Gramm freien Zucker pro Tag, für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren nicht mehr als 35 Gramm pro Tag. Generell empfiehlt die WHO die Aufnahme von freiem Zucker unabhängig vom Alter möglichst gering zu halten.
Ein Glas mit 250 Milliliter Partygetränk kann fast 60 Prozent der maximal empfohlenen Zuckermenge für ein Volksschulkind enthalten, für ein Kindergartenkind sind es sogar über 70 Prozent. Auch synthetisch hergestellte Süßstoffe sind laut AK-Konsumentenschutz keine gute Alternative: durch die starke Süßkraft im Vergleich zu Zucker könnten diese das Verlangen der Kinder nach Süßem womöglich steigern. Laut WHO gibt es Hinweise auf negative Effekte eines regelmäßigen Konsums großer Mengen an Süßstoff.
Zuckergetränke nur in Ausnahmefällen sowie Zutaten und Nährwerte prüfen
Die Konsumentenschützer der AK empfehlen daher, die Partygetränke den Kindern wirklich nur zu besonderen Anlässen zu kaufen und die Zutaten- und Nährwertangaben zu lesen:
- je weniger Zusatzstoffe, Aromen, und Zucker, desto besser (das vorsorgemedizinische Institut SIPCAN hat einen Wert von maximal 6,7 Gramm Zucker pro 100 Milliliter Getränk festgelegt)
- je höher der Saftanteil, desto höher der Anteil an natürlich enthaltenem Zucker - dieser sei gegenüber zugesetztem Zucker zu bevorzugen. Dennoch: Fruchtsäfte sollten optimalerweise verdünnt mit Wasser im Verhältnis 1 zu 3 getrunken werden
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