Inklusion im Schulalltag: Wie Kinder mit Beeinträchtigungen über den OÖ Hilfsmittelpool unterstützt werden
OÖ/LINZ. Um Kinder mit Beeinträchtigung die Teilhabe am Schulunterricht zu sichern und den Schulalltag bestmöglich zu gestalten, wurde 2003 der Oberösterreichische Hilfsmittelpool (OÖ HMP) gegründet und über die Jahre laufend erweitert. Aktuell 386 Kinder in Oberösterreich werden mit Hilfsmitteln versorgt.
2003 ursprünglich ins Leben gerufen, um hörbeeinträchtigten Kindern den Schulalltag im Regelschulsystem zu erleichtern, umfasst der OÖ HMP heute Hilfsmittel für Kinder mit verschiedensten Behinderungen, darunter Sehbehinderungen und motorische Einschränkungen. „Unsere Arbeit basiert auf dem individuellen Bedarf jedes Kindes“, erläutert Monika Kabelac vom OÖ Hilfsmittelpool.
Ziel ist die Sicherstellung einer gleichberechtigten Teilnahme aller Kinder am schulischen Leben. „Dank der engen Zusammenarbeit mit Schulen, Eltern und medizinischen Fachkräften können wir gezielt Unterstützung bieten und so die bestmögliche Bildungserfahrung für die Kinder schaffen“, so LH-Stellvertreterin, Bildungs-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP).
Aktuell werden in Oberösterreich 386 Kinder über den Pool versorgt, davon 142 hörbeeinträchtigte Kinder, 55 sehbeeinträchtigte Kinder und 189 Kinder mit motorischer Beeinträchtigung. Die Zahl der unterstützten Kinder steigt stetig, im Schuljahr 2013/14 wurden noch 117 Kinder über den Pool versorgt.
Vom Lesegerät bis zum Avatar
Bildschirmlesegeräte, Mobilitäts- oder Hörhilfen zählen zu den Hilfsmitteln. Durch den Einsatz neuer Technologien können auch Avatare als Kommunikationscomputer für abwesende Schüler eingesetzt werden. „Solche Entwicklungen zeigen, wie durch Kreativität und technischen Fortschritt Inklusion weiter gefördert werden kann“, freut sich auch Irene Mühlbach, Direktorin des Landesschulzentrums für Hör- und Sehbildung in Linz.
Von der Bedarfsermittlung zur Integration
Welche Hilfsmittel ein Kind braucht, wird nach individueller Bedarfsermittlung durch die Betreuungslehrkräfte erhoben, nach Beratungen in regelmäßigen Sitzungen von pädagogischen und medizinischen Experten wird die Vergabe entschieden. Den Großteil der Finanzierung übernimmt das Land OÖ, mit bedarfsorientiertem Budget (jährlich aktuell 100.000 Euro, bei Bedarf Anpassung). Die Schulerhalter, also in der Regel die Gemeinden, übernehmen 10 bis 15 Prozent der Anschaffungskosten als jährlichen Nutzungsbetrag.
Mehr Infos zum Hilfsmittelpool gibt’s auf www.hilfsmittelpool.at
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