OÖ. Die Herbstlohnrunde 2022 hat mit der Forderungsübergabe für die Kollektivvertragsverhandlungen in der Metallindustrie an alle Arbeitgeberverbände begonnen. Die Gewerkschaften fordern 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
Das Verhandlungsteam der Gewerkschaften PRO-GE und GPA fordert unter anderem kräftige Lohn- und Gehaltserhöhungen, eine deutliche Anhebung der Lehrlingseinkommen, die Einführung eines Zuschlags für Samstagsarbeit, die Anhebung des Überstundenzuschlages für die zehnte Arbeitsstunde und eine leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche. Der neue Kollektivvertrag soll mit 1. November gelten.
„Die Unternehmen haben sehr viel Geld verdient und diese Rekordergebnisse wurden durch die Arbeitnehmer ermöglicht. Es gibt daher keinen Grund, sich bei den Löhnen und Gehältern zurückzuhalten“, betonen die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).
Inflationsanstieg als Verhandlungsbasis
Die für die Verhandlungen relevante Inflationsrate liegt bei 6,3 Prozent, die beiden Gewerkschafter verweisen aber zudem auf die noch höheren monatlichen Teuerungsraten der letzten Zeit, die die Einkommen der Arbeitnehmer massiv belasten. Sollte die Inflation auch in den nächsten Monaten steigen, werde der Konsum einbrechen und es drohe eine wirtschaftliche Abwärtsspirale. „Es geht jetzt auch darum, die Kaufkraft der Menschen zu stärken. Die Gewerkschaften werden keinen Reallohnverlust zulassen. 10,6 Prozent mehr sind daher eine richtige Forderung“, sind sich Wimmer und Dürtscher einig.
Der Kollektivvertrag der Metaller gilt als richtungsweisend für alle anderen Branchen, da er in der Herbstlohnrunde als erstes verhandelt wird. Zudem ist die Metall-Branche stark gewerkschaftlich organisiert.
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