Energie AG im ersten Halbjahr 2023 mit schlechterem Ergebnis
OÖ/LINZ. Trotz einer Umsatzsteigerung im ersten Halbjahr 2023 um 17,6 Prozent auf 2,537 Milliarden Euro verzeichnet die Energie AG in der Halbjahresbilanz einen Einbruch des Betriebsergebnisses (EBIT) um 67,1 Prozent auf 55,8 Millionen Euro.
Es sei ein äußerst herausforderndes energiewirtschaftliches Umfeld gewesen, das das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 geprägt habe, teilt der Energiekonzern am Mittwoch mit. „Die politischen und wirtschaftlichen Krisen haben sich auch im abgelaufenen Halbjahr 2022/2023 fortgesetzt bzw. sogar noch verstärkt: Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, Energie- und Rohstoffkrise, unsicherer Konjunkturausblick bei gleichzeitig persistent hohen Inflationsraten und steigenden Zinsen.“
Energiesicherheit
Mit der zeitnahen Sicherung von Gaskontingenten, der Befüllung der eigenen Gasspeicher und dem Einsatz des Gas-und-Dampf-Kombikraftwerks Timelkam im Rahmen des Engpassmanagements habe die Energie AG dafür gesorgt, dass ihre Strom- und Gaskunden über die Wintermonate uneingeschränkt mit Energie versorgt werden konnten.
„Die aktuelle Situation hat aber auch vor Augen geführt, dass eine Erhöhung der Energieunabhängigkeit unabdingbar ist und der Ausbau der Energiegewinnung aus nachhaltigen Ressourcen und der Ausbau der Stromnetzinfrastruktur mit deutlich größerer Geschwindigkeit als bisher forciert werden müssen“, betont Vorstandsvorsitzender Leonhard Schitter. So seien in den vergangenen Monaten Stromnetzprojekte ebenso intensiv vorangetrieben wie Erzeugungsprojekte in den Bereichen Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik und Biomasse.
Die Ergebnisse im Detail
Die Umsatzerlöse sind im ersten Halbjahr 2022/23 auf 2,537 Milliarden Euro (plus 17,6 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021/22) gestiegen. Alleine im Segment Energie hat sich der Gesamtumsatz um 19,4 Prozent auf 2,04 Milliarden Euro erhöht. „Zu den Ursachen für diesen Anstieg zählen die deutlich höheren Großhandelspreise für Strom und Gas, die zu Umsatzsteigerungen bei der Bewirtschaftung der Gasspeicher und im Strom- und Gasvertrieb führten“, so die Begründung.
Das operative Ergebnis (EBIT) der Energie AG sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021/2022 auf 55,8 Millionen Euro, ein Minus von 67,1 Prozent.
Dabei lag das EBIT im Segment Energie im ersten Halbjahr mit 17,2 Millionen um 63,3 Prozent unter dem operativen Ergebnis im Vergleichszeitraum. Die Gründe dafür sind unter anderem Rückgänge in der Bewirtschaftung der Stromportfolios und niedrigere Ergebnis-Beiträge aus den thermischen Kraftwerken. Für das Kraftwerk Timelkam war außerdem eine Wertminderung aufgrund gesunkener Erwartungen künftiger Ergebnisbeiträge zu verzeichnen.
Rating „A, mit stabilem Ausblick“
„Das Rating der Energie AG wurde abermals bestätigt. Aufgrund der robusten Kennzahlen-Entwicklung, der seit Jahrzehnten stabilen Finanzpolitik und der positiven Rahmenbedingungen ist es gut abgesichert“, sagt Energie AG Finanzvorstand CFO Andreas Kolar.
70,7 Millionen Euro Investitionen
Eine Steigerung von knapp 15 Prozent gab es bei den Investitionen – auf 70,7 Millionen Euro. „Um den Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien voranzutreiben, haben wir im Bereich Wasserkraft die Vorprojekte für den Neubau des Kraftwerks Weissenbach, den Ersatzneubau des Kraftwerks Traunfall und das Projekt Pumpspeicherkraftwerk Ebensee vorangetrieben“, erläutert Energie AG Technikvorstand COO Stefan Stallinger.
Die mit Jänner 2023 erfolgten Preiserhöhungen für Kunden seien wieder zurückgenommen worden, sobald es der Markt erlaubt habe – durch Rabattierungen und Senkungen der Preise. Zudem habe es verschiedene Unterstützungen für Kunden in Not gegeben.
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