Hohe Dynamik am oberösterreichischen Arbeitsmarkt
OÖ. Trotz Anstieg der Arbeitslosigkeit in Oberösterreich liegt diese unter dem Niveau von 2019. Weiterhin spürbar sinkt die Langzeitbeschäftigungslosigkeit. Erkennbar ist ein Rückgang der offenen Stellen bei den Arbeitskräfteüberlassern, in der Produktion und im Handel. In Beschäftigung sind 709.000 Personen, höchstes Niveau im Monatsvergleich Juli.
„Der weiterhin außerordentlich hohe Beschäftigtenstand bei gleichzeitigem Anstieg der Arbeitslosigkeit zeigt die hohe Dynamik, aber auch die aktuell schwer vorhersehbare Entwicklung des Arbeitsmarktes. Erkennbar ist, dass durch diese Dynamik die Chancen am Arbeitsmarkt sowohl für Arbeitsuchende als auch für Betriebe nach wie vor sehr gut sind“, erläutert AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt.
3,9 Prozent Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote betrug in Oberösterreich im Juli 3,9 Prozent (Österreichschnitt: 5,9 Prozent) und lag damit um 0,2 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Beschäftigten lag bei 709.000 Personen (+6.000 bzw. +0,8 Prozent mehr als im Vorjahr).
Die Zahl der Arbeitslosen lag höher als vor einem Jahr (+1.788; +6,6 Prozent auf 28.862 Personen). In Schulungen befinden sich 8.196 Personen (+0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr).
Steigende Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen
Die Arbeitslosigkeit stieg bei den Frauen (+604; +4,5 Prozent), in noch stärkerem Ausmaß bei den Männern (+1.184; +8,6 Prozent). Auch bei den Jugendlichen (unter 25 Jahre) erhöhten sich die Anzahl der Vorgemerkten um +15,5 Prozent (+524). Bei Personen über 55 Jahre reduzierte sich die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr mit -2,6 Prozent noch (-155). Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen ging weiter deutlich zurück und liegt um -1.188 Personen unter dem Vorjahresniveau (-16,2 Prozent).
Stellenmarkt
Etwas zurück geht die Zahl der offenen Stellten: Den 28.862 arbeitslos gemeldeten Personen Ende Juli standen beim AMS OÖ 30.030 offene Stellen zur Verfügung, um 5.216 bzw. -14,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Zudem waren 1.662 sofort verfügbare Lehrstellen (-51 bzw. -3,0 Prozent) und 906 sofort verfügbare Lehrstellensuchende (-65; -6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr) gemeldet.
Branchenentwicklung
Vor allem im Bereich Überlassung von Arbeitskräften, Herstellung von Waren und Handel ist ein Plus bei arbeitslos gemeldeten Personen bzw. ein Minus bei offenen Stellen zu verzeichnen.
Stelzer/Achleitner: „Qualifizierung weiterhin im Vordergrund“
„Aus- und Weiterbildung stehen weiterhin im Vordergrund, insgesamt werden heuer in Oberösterreich im Rahmen des ‚OÖ. Pakt für Arbeit und Qualifizierung‘ 326 Millionen Euro in Qualifizierungsmaßnahmen investiert“, heben Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner angesichts der neuen Daten hervor. „Sehr erfreulich ist der weitere Rückgang der Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen in unserem Bundesland“. Mit 6.130 Ende Juli gibt es um mehr als 1.000 weniger Langzeitbeschäftigungslose als im Juli des Vorjahres. Zum Vergleich: Im Juli 2020 hat es in Oberösterreich 10.684 Langzeitbeschäftigungslose gegeben, im Juli 2021 waren es 11.657.
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