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Wirtschaftsbund übt Kritik an EU-Frühstücksrichtlinie

Tips Logo Karin Seyringer, 28.12.2023 13:19

OÖ/LINZ. Eine „direkte Bedrohung für den Wirtschaftsstandort Europa“ sieht Wirtschaftsbund OÖ-Landesgeschäftsführer und Direktor Wolfgang Greil, anlässlich der Überarbeitung der EU-Frühstücksrichtlinie. Der Vorschlag sieht vor, die Bestimmungen zur Zusammensetzung, Handelsbezeichnung, Etikettierung und Aufmachung von Honig, Fruchtsäften, Konfitüren und Gelees zu aktualisieren.

Wirtschaftsbund-Landesgeschäftsführer und Direktor Wolfgang Greil (Foto: Starmayr)
Wirtschaftsbund-Landesgeschäftsführer und Direktor Wolfgang Greil (Foto: Starmayr)

Die Überarbeitung soll den Verbrauchern helfen, eine informierte und gesündere Wahl bei landwirtschaftlichen Lebensmitteln wie Honig, Fruchtsäften, Konfitüren und Gelees zu treffen, argumentiert man bei der EU. Vor allem gegen gepanschten Honig will man auch vorgehen.

Wirtschaftsbund-Direktor Wolfgang Greil sieht einseitige Richtlinien, die auch „eine direkte Bedrohung für den Wirtschaftsstandort Europa“ darstellen würden. „Die nun geforderten Herkunftsangaben auf den Produktverpackungen von Konfitüren, Fruchtsäften und Honig zeigen, wie weit sich die EU von der Realität der Wirtschaft entfernt hat“, so Greil.

Auch die Wirtschaftsbund-Europaabgeordneten Angelika Winzig übt Kritik: „Natürlich ist es wichtig zu wissen, wo Zutaten herkommen, aber gerade bei Herstellern von Fruchtsäften und Marmeladen können die neuen Vorschläge zu großen Problemen führen. Hier braucht es Nachschärfungen, mit sinnlosen Schikanen für Unternehmen muss endlich Schluss sein.“

Die „realitätsfremden“ Vorschriften würden zu enormer Komplexität und hohen Kosten führen und seien technisch kaum umsetzbar. „Diese unverhältnismäßigen Anforderungen haben nicht nur negative Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette, sondern werden auch dazu führen, dass Betriebe die EU verlassen oder gar nicht erst hierherkommen.“

Bürokratische Hürden

Besonders gravierende Folgen sieht der Wirtschaftsbund OÖ für die Herstellerindustrie und die Konsumenten, mit höheren Preise und weniger Auswahl. „Es ist absurd zu glauben, dass man bei einem Produkt wie Multivitaminsaft, das aus einer Vielzahl von Früchten aus unterschiedlichen Ländern besteht, ständig die Verpackung anpassen kann. Diese Richtlinie ist ein direkter Angriff auf kleine und mittelständische Unternehmen, insbesondere in Österreich, die sich diese bürokratischen Hürden schlichtweg nicht leisten können. Wir sehen eine klare Marktverdrängung, die das Gegenteil von nachhaltiger und regionaler Beschaffung bewirkt“, glaubt Greil.

Nachbesserung gefordert

„Wir fordern die EU dringend auf, aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwachen und zu erkennen, dass solche 'grünen Ideen' in der Praxis nicht umsetzbar sind und den Wirtschaftsstandort Europa ernsthaft gefährden. Es braucht sofortige Nachbesserungen, um diesen unkontrollierten bürokratischen Exzess zu stoppen und den Schaden für unsere Unternehmen und die europäische Wirtschaft zu minimieren“, so Wirtschaftsbund-Direktor Greil.


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