Nachhaltigkeit als Chance für heimische Wirtschaft
OÖ/LINZ. Über 330 Interessierte waren zu Gast, beim zweiten Nachhaltigkeitstag der oö. Wirtschaft, der im „Haus der Wirtschaft“ in Linz von der Wirtschaftskammer OÖ und der Raiffeisenlandesbank OÖ ausgerichtet wurde.
Bei dem Green Event zeigte Christian Berg von der TU-Clausthal in seiner Keynote „Nachhaltigkeit als Jahrhundertaufgabe und als Chance für Unternehmen“ die Herausforderungen des Klimawandels auf und erörterte die großen Chancen, die sich durch die ökologische Transformation ergeben. Er sieht vor allem im Export von Umwelttechnologien enormes Potenzial.
Monika Aschenbrenner, voestalpine AG, präsentierte die Umstellung der Stahlproduktion auf greentech steel. Durch den Austausch zweier Hochöfen in Linz und Donawitz auf Elektro-Lichtbogenöfen werde der CO₂-Ausstoß schon in einem ersten Schritt österreichweit um fünf Prozent reduziert.
Fünf Praxisworkshops: Von der Strategie bis zum CO₂-Fußabdruck
Beim Nachhaltigkeitstag wurden auch fünf Praxisworkshops angeboten, in denen aktiv mitgearbeitet werden konnte. Die Teilnehmenden konnten die Ideen mit in ihre Betriebe nehmen, die ÖKO-PLUS-Beratungsförderung der WKOÖ unterstützt im Anschluss bei der Umsetzung.
So erläuterte Christian Perg im Workshop „ESG-Nachhaltigkeitsstrategie“ Strategien für jede Unternehmensgröße. „Damit wir die angestrebten Klimaziele erreichen, ist jeder Betrieb aufgefordert, eine eigene ESG-Strategie zu entwickeln. Das eröffnet großartige Chancen für Betriebe.“ Manuela Kiesenhofer und Werner Kneidinger, CSR-Expertsgroup OÖ der Fachgruppe UBIT, stellten zudem zwei Good-Practice-Beispiele vor, bei denen mit Unterstützung durch die ÖKO-PLUS-Förderung bereits eine ESG-Strategie eingeführt wurde.
Im Workshop „Grüne Finanzierung und Daten — wie unterstützt der Datahub der OeKB“ widmete sich Wolfgang Aschenwald von der Raiffeisenlandesbank OÖ der EU-Verordnung Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und vor allem der Frage, welche Unternehmen zu welchem Zeitpunkt berichtspflichtig sind. In Kooperation der Finanzinstitute mit der Österreichischen Kontrollbank wurde mit dem ESG Data Hub eine einheitliche Eingabemaske für die jährliche CSRD-Erhebung erstellt. Diese Plattform, die Severin Grussmann von der Kontrollbank vorstellte, wurde bereits von 80 Prozent aller Banken in Österreich akzeptiert.
Im Workshop „CO₂-Fußabdruck-Berechnung in der Praxis“ ging es um die Verpflichtung für Unternehmen, ihre Treibhausgasemissionen zu quantifizieren. Vor diesem Hintergrund haben Gerald Stöger, WKOÖ, Fritz Mühlener, IfEA-Institut, und Christine Öhlinger, Energiesparverband OÖ, verschiedene kostenlose Berechnungstools, wie das Klimabilanztool der WKÖ und das Öko-Check-Portal des Energiesparverbands OÖ für den CO₂-Fußabdruck vorgestellt.
Im Workshop „Nachhaltig attraktiver Arbeitgeber“ präsentierte Christina Rami-Mark, Mark Metallwarenfabrik GmbH, ihr Good-Practice-Beispiel „We mark the future“. Sie stellte das System „Employee Journey/Employee Experience“ vor, das Betrieben ermöglicht, weitere Verbesserungspotenziale für ihre Beschäftigten zu finden.
Der von der WKOÖ-Sparte Industrie organisierte Workshop „ÖKO und Circular Design“ mit Fabian Holly, Circular Economy Forum, und Eva-Maria Öhlinger, Pöttinger GmbH, veranschaulichte die Prinzipien und Anwendungen der Kreislaufwirtschaft im Designprozess. Dabei gab es Einblicke in nachhaltige Produktentwicklung, Ressourceneffizienz und umweltfreundliche Innovationen, die eine Kreislaufwirtschaft effektiver machen können.
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