Frauen erhalten in Oberösterreich deutlich weniger Pension als Männer
LINZ. In Oberösterreich ist der Equal Pension Day um einiges früher als im bundesweiten Schnitt. Der Ruf nach besserer Kinderbetreuung, um spätere Altersarmut zu vermeiden, wird lauter. Die NEOS fordern ein automatisches Pensionssplitting.
Der Equal Pension Day ist jener Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben wie Frauen erst bis Jahresende. Dieser Tag fällt heuer in Oberösterreich bereits auf den 18.Juli, während bundesweit dieser Tag erst mit 6. August erreicht wird. In Oberösterreich sind Frauen dadurch viel stärker von Altersarmut betroffen als Männer, warnt der Pensionistenverband Oberösterreich und sieht sowohl Land als auch Bund gefordert.
Es gibt große regionale Unterschiede bei der Pensions-Ungleichheit: Während das Bundesland Wien unangefochten an erster Stelle liegt, findet sich Oberösterreich in dieser Statistik an vorletzter Stelle und liegt nur knapp vor dem Schlusslicht Vorarlberg. In absoluten Zahlen: Während Männer in Oberösterreich 14-mal jährlich durchschnittlich 2.391 Euro Pension erhalten, liegt diese bei Frauen bei lediglich bei rund 1.300 Euro. Das sind mehr als 45 Prozent weniger Pension.
Pensionssplitting gefordert
Angesichts dieser Zahlen fordern die NEOS die Einführung eines automatischen Pensionssplittings und schlagen vor, Finanzbildungsthemen in den Eltern-Kind-Pass zu integrieren. „Das Pensionssplitting darf keine bloße Option bleiben, sondern muss zur Selbstverständlichkeit werden. Es geht um die Anerkennung und Wertschätzung der Leistung von Care-Arbeit von Frauen und um eine gesicherte Zukunft für Frauen, die allzu oft von Altersarmut betroffen sind. Es ist eine Frage der Fairness in einer modernen Gesellschaft“, betont die NEOS-Landtagsabgeordnete Julia Bammer, dass vor allem fehlende Kinderbetreuung ein Pensionsrisiko darstellt. „Kindererziehungszeiten müssen im Pensionskonto mehr wert sein“, fordert auch die Landes-Präsidentin des Pensionistenverbandes OÖ, Birgit Gerstorfer. Schlechte Kinderbetreuung in Oberösterreich würden zu weniger Vollzeitjobs und bei vielen Frauen direkt zur späteren Altersarmut führen, so ihr Befund.
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