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Digitale Bildung: Zwei oberösterreichische Lehrer entwickeln Medienführerschein

Tips Logo Anna Fessler, 05.12.2024 10:00

OÖ/LINZ. Die beiden Lehrer Johannes Knierzinger und Simon Moser haben einen Medienführerschein entwickelt. Ein Schulfach „Medienkompetenz“ existiert nach wie vor nicht, die zwei Oberösterreicher haben daher selbst die Initiative ergriffen, um Lehrkräften praxisnahe Unterstützung zu bieten.

Johannes Knierzinger und Simon Moser haben einen Medienführerschein entwickelt. (Foto: Julia Arzt/Medienfuehrerschein.at)

Die Schule hat den Auftrag, Kinder und Jugendliche auf das Leben und Arbeiten in der Gesellschaft vorzubereiten. Digitale Medien prägen zunehmend den Alltag und sind auch Thema im Unterricht, Medien- und Nachrichtenkompetenz ist allerdings kein eigenes Schulfach. Wie wichtig diese Kompetenz ist, hat das Beispiel der Corona-Pandemie gezeigt: über die sozialen Netzwerke verbreiteten sich in Windeseile Falschnachrichten und Verschwörungstheorien, diese einzuordnen und Fakt von Fiktion trennen zu können, setzt Medienkompetenz voraus.

Die beiden Linzer Lehrer Johannes Knierzinger und Simon Moser wollen mit dem österreichischen Medienführerschein praxisnahe Unterstützung im Unterricht bieten, dabei werden auch Eltern sowie Schulen aktiv mit eingebunden. Ziel ist es, Medien- und Nachrichtenkompetenz nachhaltig in den Bildungsalltag zu integrieren und Schüler fit für die digitale Welt zu machen. 

Konzept basiert auf wissenschaftlichen Grundlagen

Der Medienführerschein orientiert sich an modernen wissenschaftlichen Modellen der Medienpädagogik und verbindet diese mit den praktischen Anforderungen des Schulalltags. Die Plattform bietet Lehrkräften ein strukturiertes, mehrjähriges Programm, das Medienkompetenz systematisch aufbaut. Im ersten Schritt werden über die gesamte Unterstufe (Sekundarstufe 1) hinweg, die Schüler im sicheren Umgang mit digitalen Medien geschult. Sie lernen auch, kritisch zu hinterfragen, wie Medien Inhalte gestalten und welchen Einfluss sie auf unser Denken und Handeln haben. Im weiteren Ausbau kommen dann die Volksschulen, Oberstufen und die Elementarpädagogik mit eigenen Modulen dazu.

Von den Risiken und Chancen der digitalen Welt

Die thematische Bandbreite ist groß: von den zuvor erwähnten Risiken der digitalen Welt – wie Fake News oder Datenschutz – bis hin zu ihren Chancen, etwa der kreativen Nutzung digitaler Tools. Reflektiert wird auch, welche Verantwortung jeder Einzelne beim Umgang mit Medien trägt, und wie man diese für gesellschaftliche Teilhabe nutzen kann. Die Schüler sollen ein tieferes Verständnis dafür gewinnen, wie Medien unsere Lebensrealität prägen. Didaktisch setzt der Medienführerschein auf interaktive Lernmethoden, die Schüler werden aktiv eingebunden, die Reflexion der eigenen Mediennutzung gefördert.

Bildungseinrichtungen, Medienhäuser und Institutionen unterstützen Projekt

Bereits in der Anfangsphase konnte das Projekt zahlreiche Unterstützer gewinnen: Renommierte Bildungseinrichtungen, Medienhäuser und öffentliche Institutionen haben ihre Kooperation zugesagt. Zusätzlich hat der Medienführerschein bereits eine erste größere Förderung erhalten – was, deren Entwickler als ein klares Zeichen für den großen Bedarf an innovativen Bildungsangeboten in diesem Bereich werten.


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