Bundesländerübergreifend: Start für erstes europäisches Wasserstoff-Valley
OÖ. In den Bundesländern Oberösterreich, Steiermark und Kärnten sind bis 2030 Investitionen in Höhe von rund 578 Millionen Euro geplant, in das europaweit erste Wasserstoff-Valley mit Fokus auf Industrieanwendungen. Am Montag fällt der Startschuss, bei einem Treffen von rund 100 Teilnehmenden der insgesamt 48 Partner in Graz.
Beim Treffen in Graz starten die Planungen für 17 Projekte. Bis 2030 sollen in den drei Bundesländern 578 Millionen Euro investiert werden. Die EU unterstützt das Wasserstoff-Valley (HI2 Valley – Hydrogen Industry Inland Valley) mit einer Start-Förderung von 20 Millionen Euro, die von der EU-Kommission bereits fix zugesagt wurde.
„Der Start des gemeinsamen Wasserstoff-Valleys ist ein Meilenstein für unsere drei Bundesländer. Als die Industrieregionen in Österreich sind wir besonders gefordert, die Dekarbonisierung der Industrie voranzutreiben. Das gemeinsame Wasserstoff-Valley wird wesentlich dazu beitragen. Außerdem können wir damit unsere Position als international führende Regionen in der Wasserstoff-Forschung weiter stärken“, sind Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP), die steirische Wirtschafts- und Forschungs-Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) und Kärntens Wirtschafts-Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) überzeugt.
10.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr
Die Projekte im Rahmen des Wasserstoff-Valleys umfassen die gesamte Wertschöpfungskette – von der Erzeugung über den Transport bis zur Speicherung und Anwendung von grünem Wasserstoff.
Geplant sind neue Anlagen, die mehr als 10.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr in den drei Bundesländern erzeugen sollen. Der Bedarf in Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten wird für 2028 auf über 13.000 Tonnen geschätzt.
Umgesetzt wird das Wasserstoff-Valley unter der Leitung des Forschungsinstituts WIVA P&G. 48 nationale und internationale Partner sind beteiligt. Von den 17 umfassten Projekten werden je sechs in der Steiermark und Oberösterreich sowie fünf in Kärnten umgesetzt. Diese setzen auf Anwendungen in der Industrie (56 Prozent), sowie in den Bereichen Energie (23 Prozent) und Mobilität (21 Prozent).
Die sechs in Oberösterreich geplanten Projekte umfassen Investitionen in Höhe von 385 Millionen Euro.
Anlagen sollen 2028 in Betrieb gehen
Der Zeitplan sieht bis Ende 2026 die konkrete Planung vor, anschließend erfolgt die Errichtung der Anlagen, bis Ende 2028 sollen sie in Betrieb gehen können. Bis zum Jahr 2030 werden die Anlagen weiter optimiert werden. „Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit aller Valley-Partner in den nächsten sechs Jahren und hoffentlich auch darüber hinaus“, so Margherita Matzer, Projektleiterin HI2-Valley bei WIVA P&G.
Auch die geplante Wasserstoffpipeline „SoutH2Corridor“, die eine Strecke von knapp 4.000 Kilometern von Nordafrika über Italien und Österreich weiter nach Deutschland umfasst, werde beim weiteren Wasserstoff-Ausbau vor Ort berücksichtigt. Erst vor wenigen Tagen wurde bei der Ministerkonferenz in Rom durch Österreich, Deutschland, Algerien, Italien und Tunesien die Absichtserklärung zur Entwicklung dieses südlichen Wasserstoffkorridors unterzeichnet.
Achleitner: „Wegweißendes Projekt“
„Das gemeinsame Wasserstoff-Valley der drei Industriebundesländer Oberösterreich, Steiermark und Kärnten ist ein zentraler Umsetzungsschritt der OÖ. Wasserstoffstrategie 2030“, so Landesrat Achleitner. „Wasserstoff hat sich als strategische Säule etabliert, um Emissionen zu reduzieren, Nachhaltigkeit zu fördern und die Energieversorgungssicherheit in zentralen Bereichen der heimischen Wirtschaft zu gewährleisten. Mit der Initiative HI2 Valley startet ein wegweisendes Projekt, das neue Maßstäbe in Europa und darüber hinaus setzt. Denn es übertrifft alle bisherigen Wasserstoff-Cluster-Initiativen in Bezug auf die Vielfalt der Anwendungsfälle. Dieses zukunftsweisende Projekt treibt die Transformation der Energieversorgung in Österreich und Europa nachhaltig voran und legt den Grundstein für eine klimaneutrale Zukunft.“
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