OÖ Agrarpreis 2025: „Innovative Projekte vor den Vorhang holen“
OÖ/LINZ/BEZIRK. Alle drei Jahre werden mit dem OÖ Agrarpreis Projekte ausgezeichnet, die mit nachhaltigen Konzepten den Agrarsektor modernisieren und resilienter machen. Dabei geht es unter anderem um neue Ansätze in der Betriebsführung, Vermarktung und Zusammenarbeit in der landwirtschaftlichen Gemeinschaft. Am 11. Juli wurden im Linzer Schloss die besten Projekte mit 15 Preisen und einem Preisgeld von insgesamt 27.000 Euro in drei Kategorien und einer Sonderkategorie ausgezeichnet.
Seit 1991 vergibt das Land Oberösterreich den OÖ Agrarpreis an besonders innovative Betriebe. „Dieser Preis ist nicht nur eine Anerkennung für herausragende Leistungen, sondern auch ein Signal: Innovation beginnt oft im Kleinen, aber sie hat das Potenzial, Großes zu bewegen“, so Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Landwirtschaftsbetriebe, agrarische Institutionen, Bauernverbände oder auch landwirtschaftliche Initiativen konnten bis 15. April ihre bereits umgesetzten Projekte einreichen, um sich für die Auszeichnung zu bewerben. Aus über 110 Bewerbungen wurden anschließend die 15 besten von einer Fachjury unter der Leitung von BOKU-Professor Siegfried Pöchtrager ausgewählt. Nun stehen die Preisträger fest.
Impuls- und Taktgeber
„Innovative Projekte vor den Vorhang zu holen, die auch für andere Betriebe beispielgebend sein sollen“, das sei das Ziel des OÖ Agrarpreises, so Langer-Weninger. Ökonomie und Ökologie würden keinen Widerspruch darstellen. Sie könnten sich vielmehr gegenseitig ergänzen und sowohl zu wirtschaftlichem Erfolg als auch zu gesellschaftlicher Anerkennung führen.
15 Preise wurden in den vier Kategorien Produktivität, Einkommen, Innovationen und beste Öffentlichkeitsarbeit an Betriebe aus ganz Oberösterreich vergeben. „Es war für die Jury wirklich nicht einfach, die Besten für den Agrarpreis auszuwählen“, so Hubert Huber, Leiter der Abteilung Land- und Forstwirtschaft. Man wollte ganz bewusst auch klassische landwirtschaftliche Betriebe vor den Vorhang holen. Sowohl in der klassischen Schweineproduktion und Milchproduktion als auch in der Geflügelproduktion, so Huber.
Gewinner im Überblick
Produktivität – Wertschöpfung und Innovation im Stall und am Feld
- Familie Jungmair, Buchkirchen: Besonders tierfreundlicher Mastschweinestall
- Familie Buamann-Wetzlmaier, Tarsdorf: 5 Sterne KUHresort mit Gründach
- Familie Füreder, Auberg: Bio Masthühnerhaltung und Vermarktung
- Familie Leonhardsberger, Waldhausen: „Määäh statt Muuuh“ – Bio Mastziegenhaltung
Einkommen – Diversifizierung und neue Standbeine
- Familie Niedermair-Auer, Lambach: Milchviehstall und Hofmolkerei – Schaubetrieb Toblerhof
- Familie Hofer, Arnreit: Leguminosen für die Humanernährung
- Familie Edlbauer, Pollham: Ferienhof Turmkeller – Hofladen und Mostschänke
- Familie Berger, Geboltskirchen: ALMER Hofladen – Gutes aus der Nähe
Innovation – effizientes Wirtschaften in Kreisläufen
- Familie Humer, Prambachkirchen: Biohof Thomabauer- hochWERTig-NATURnah-erLEBEN
- Familie Holzinger, Ungenach: Tierwohl-Außenklimastall für Ferkelproduktion
- Familie Hinterplattner, Mauthausen: Spitzlehner – Innovativer Obstbau
- Familie Birgmayr-Lechner, Diersbach: Aquaponik am Buchmanngut
Öffentlichkeitsarbeit – Wert der Landwirtschaft, regionaler Zusammenhalt
- Landjugend Oberösterreich: Landwirtschaft goes Schule
- ARGE Wildbret: Wilder Genuss
- Jasmin Schwarz: Farmfluencer
Landwirtschaft von morgen
Oberösterreich sei das Agrarbundesland Nummer Eins, so Landesrätin Langer-Weninger. Aus diesem Grund werde schon heute in die Landwirtschaft von morgen investiert. Neben dem OÖ Agrarpreis unterstützt das Land Oberösterreich mit dem Zukunftsfonds und einem damit verbundenen jährlichen Budget von zwei Millionen Euro innovative Projekte im Bereich der Landwirtschaft. Zudem werde in moderne Bildungsstandorte wie die Fachhochschulen Oberösterreich an den Standorten Wels und Steyr investiert und landwirtschaftliche Fachschulen gefördert. „Mit vielfältigen Maßnahmen unterstützen wir die junge Generation dabei, ihren Platz am Hof und in der Landwirtschaft zu finden“, so Langer-Weninger.
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