Ö. Brot ist eines der ältesten Lebensmittel der Welt – und die Kunst, es herzustellen, fasziniert bis heute. In Österreich sichern engagierte Bäcker, Müller und Lebensmitteltechnologen nicht nur die tägliche Versorgung, sondern auch das Weiterbestehen eines traditionsreichen Handwerks.
Rund 400 Lehrlinge werden derzeit in Österreich fünf Lehrberufen rund ums Brot ausgebildet – von der Backstube bis zur Mühle.
Der größte Bereich ist die Bäckerei-Lehre, in der aktuell 354 Lehrlinge in 210 Betrieben ihre Ausbildung absolvieren. Hinzu kommen 16 angehende Fachkräfte in der Backtechnologie sowie 30 Lehrlinge in der Verfahrenstechnik für die Getreidewirtschaft, die sich auf Schwerpunkte wie Getreidemüllerei, Futtermittel- oder Backmittelherstellung spezialisieren. Zählt man weitere Lehrstellen in Büro, Verkauf oder Technik dazu, sind es in Österreichs Bäckereien insgesamt 843 junge Menschen, die ihre berufliche Zukunft in dieser Branche sehen.
Handwerk trifft Kreativität
Dass Brotbacken weit mehr als Mehl, Wasser und Hefe ist, zeigt das Beispiel von Sarah Klinger. Die 22-jährige Oberösterreicherin, Staatsmeisterin und frischgebackene Europameisterschaftsteilnehmerin bei den EuroSkills 2025 in Dänemark, steht für eine neue Generation im Bäckerhandwerk. „Ich bin gerne kreativ und experimentiere mit Zutaten und Ideen“, erzählt sie. In der Bio-Bäckerei Stöcher in Bad Zell gibt sie ihr Wissen an fünf Lehrlinge weiter – und beweist, dass das traditionelle Handwerk auch Raum für Innovation, Nachhaltigkeit und persönliche Entfaltung bietet.
Wirtschaft mit Zukunft
Die heimischen Bäckereien und Mühlen bilden das Rückgrat der österreichischen Lebensmittelversorgung. 1.357 gewerbliche Bäckereien beschäftigen mehr als 20.800 Mitarbeiter und erwirtschaften rund 2,2 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Österreichs 80 Getreidemühlen vermahlen jährlich fast 850.000 Tonnen Brotgetreide – und sichern damit einen Eigenversorgungsgrad von rund 90 Prozent.
Was dabei besonders bemerkenswert ist: Viele Betriebe sind seit Generationen in Familienhand und verbinden handwerkliches Können mit moderner Technologie. Für junge Menschen bietet die Branche damit eine stabile und zugleich vielfältige Zukunftsperspektive – ob in der Backstube, im Labor oder in der Mühle.
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