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Landesrat Winkler beauftragt Sonderprüfung zu SOS Kinderdorf

Tips Logo Karin Seyringer, 29.10.2025 14:44

OÖ/ALTMÜNSTER. Kinder- und Jugendschutz-Landesrat Martin Winkler (SPÖ) hat eine umfassende Vor-Ort-Sonderprüfung aller SOS Kinderdorf Standorte in Oberösterreich in Auftrag gegeben. 

 (Foto: Screenshot Homepage SOS Kinderdorf)
(Foto: Screenshot Homepage SOS Kinderdorf)

„Die in den letzten Wochen bekannt gewordenen Vorfälle im SOS Kinderdorf machen uns alle tief betroffen. Die jüngsten Medienberichte, die auch oberösterreichische Einrichtungen betreffen, verlangen von uns zusätzliche Vorsorgehandlungen. Wir müssen uns sicher sein, dass alle uns anvertrauten Kinder in einer geborgenen und sicheren Umgebung leben können“, so Winkler. Der ORF berichtete am Mittwoch online über einen bislang nicht bekannten Fall, ein Betroffener hatte Übergriffe in den 1980er und 1990ern im SOS Kinderdorf Altmünster geschildert.

„Müssen uns selbst umfassendes Bild machen“

Er habe am Mittwoch der Kinder- und Jugendhilfe den Auftrag gegeben, eine zusätzliche Vor-Ort-Sonderprüfung an allen Standorten von SOS Kinderdorf Oberösterreich durchzuführen, so Winkler. „Wir müssen uns selbst ein umfassendes Bild der Lage machen, da wir der Informationspolitik von SOS Kinderdorf Österreich nicht vollumfänglich vertrauen können“, begründet er seine Entscheidung.

Zudem hat Winkler mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft Kontakt aufgenommen, mit der Bitte, über die kinderanwaltliche Vertrauensperson auch weiterhin allen derzeitigen Kindern an Standorten von SOS Kinderdorf in Oberösterreich ein niederschwelliges Gesprächsangebot zur Verfügung zu stellen.

Aktuelle Fachaufsichten vor Ort

Generell seien in Oberösterreich nach Bekanntwerde der Fälle im September Maßnahmen eingeleitet worden: Die Kinder- und Jugendhilfe OÖ wurde beauftragt, bei SOS Kinderdorf eine umfassende Darstellung der bestehenden organisatorischen und personellen Vorkehrungen einzufordern. Zudem fanden Fachaufsichten vor Ort statt. Darüber hinaus werden sämtliche Aufsichtsberichte der letzten 15 Jahre detailliert überprüft, heißt es vom Land OÖ. 

Landesrat Winkler unterstreicht zudem: „Betroffene können sich sowohl bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft sowie bei der Kinder- und Jugendhilfe melden. Hinweise und Beschwerden werden ernst genommen, systematisch geprüft und – wo notwendig – unverzüglich Maßnahmen gesetzt. Egal, ob es sich um historische oder aktuelle Fälle handelt – wir gehen allen Meldungen nach.“

Laut ORF.at habe SOS-Kinderdorf die Standortleitung in Altmünster vorübergehend freigestellt, eine interne Prüfung eingeleitet - „eine Standardmaßnahme zur unbeeinflussten und unabhängigen Prüfung“, das sei keine Vorverurteilung, wird betont, es gelte die Unschuldsvermutung.

Unabhängige Reformkommission

Wie SOS Kinderdorf vergangene Woche mitteilte, stelle man sich mit einer unabhängigen Reformkommission neu auf. „SOS Kinderdorf öffnet Archive, legt der unabhängigen Reformkommission, die Vorfälle und Strukturen von SOS Kinderdorf umfassend prüft, alle Unterlagen offen und unterstützt sie in der vollständigen Aufarbeitung – egal, wie lange eine Gewalterfahrung zurückliegt und unabhängig davon, ob es sich um Täter in führenden Positionen gehandelt hat“, heißt es. 

Auch auf der Homepage nimmt SOS-Kinderdorf Stellung zur aktuellen Berichterstattung sowie daraus folgenden Maßnahmen. 


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