Straßenbahn-Unterführung bei PlusCity in Pasching als Latrine missbraucht

Täglich erleichtern sich Personen im Bereich der Unterführung der Straßenbahn-Haltestelle PlusCity in Pasching. Anrainer des Ortsteils Langholzfeld, die regelmäßig in das Einkaufszentrum gehen, zur Straßenbahn oder auf die andere Straßenseite gelangen wollen, müssen durch Urin steigen. Der Geruch ist penetrant, stellt eine Tips-Redakteurin bei einem Lokalaugenschein am 14. März 2019 fest.

Verantwortliche reagieren jetzt

Seit drei Jahren gibt es die Haltestelle, seit rund sechs Monaten hat sich das Problem verschlimmert, sagt ein Mitarbeiter der Schiene OÖ. Die Schiene OÖist für die Straßenbahnlinie Richtung Traun und die Haltestelle an der PlusCity verantwortlich.

„Eine Reinigungsfirma reinigt die Haltestelle oben täglich und die Unterführung dreimal pro Woche, auch Spezialreinigungen werden gemacht - aber das ist offenbar zu wenig. Leider wird der Bereich als Latrine verwendet“, sagt der Mitarbeiter. Die Schiene OÖ wird jetzt einen Teil der Unterführung absperren, wo sich auch die Technikräume der Schiene OÖ befinden.

„Uns ist das Problem bewusst und wir werden Maßnahmen setzen. Es soll jährlich ausgemalt werden und wir wollen selbst Überwachungskameras installieren. Die Kamera der PlusCity erreicht den betroffenen Bereich nicht“, sagt der Schiene-OÖ-Mitarbeiter.

Spezialreinigung im Akutfall

Laut einem Mitarbeiter des Centermanagements der PlusCity will man das Problem rasch aus der Welt schaffen. „Das fällt negativ auf uns zurück. Wir sind deshalb in Kontakt mit der Gemeinde Pasching und der Schiene OÖ. Das ist eine Zusammenarbeit.“

Da der Gestank derzeit besonders penetrant ist, hat das Einkaufszentrum eine Sonderreinigung auf Kosten der PlusCity angeordnet. Das Einkaufszentrum greift der Schiene OÖ beim Reinigen der Haltestelle regelmäßig unter die Arme: Das Reinigungspersonal der PlusCity entleert die Mistkübel an der Straßenbahn-Haltestelle circa alle zwei Stunden und kümmert sich um oberflächlichen Müll. „Das wäre für die Schiene nicht zu schaffen“, sagt der PlusCity-Mitarbeiter.

Unterführung als Aufenthaltsort

Eine Anrainerin, die Tips auf das Problem in der Unterführung aufmerksam gemacht hat, hat sich auch über die vielen Jugendlichen beschwert, die sich in der Unterführung aufhalten, vor allem am Wochenende.

„Jugendgruppen halten sich dort auf, wo es geschützt und gemütlich ist“, sagt der PlusCity-Mitarbeiter. Die PlusCity ist für den Übergang zur Straßenbahn und die Lifte in der Haltestelle zuständig. Wenn es dort Probleme gibt, kann man das Hausrecht anwenden, sagt der PlusCity-Mitarbeiter.

„Solange nichts Ernsthaftes passiert, werden wir gegen die Jugendlichen nichts unternehmen. Die Unterführung ist öffentlicher Bereich und nicht versperrbar“, sagt der Mitarbeiter der Schiene OÖ.