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Zum Nichtstun verdammt, und dennoch nicht untätig: Intendant Martin Dreiling über seine Zukunftspläne für den Kulturhof Perg

Markus Hochgatterer, 20.04.2021 20:00

PERG. Intendant Martin Dreiling und sein Team haben sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt – den Kulturhof Perg zu einer ganzjährigen Spielstätte auszubauen. Wie das Projekt voranschreitet und was im Theatersommer 2021 geplant ist, hat das Schwertberger Multitalent beim Tips-Lokalaugenschein erzählt.

  1 / 3   Martin Dreiling gab bei einem Tips-Lokalaugenschein Einblick in das Geschehen auf der Perger Kulturbaustelle. (Foto: Markus Hochgatterer, Bakk. Komm.)

Tiefsinnig mit feiner Klinge oder aber auch mal mit Brachialhumor – als Schauspieler hat es Martin Dreiling drauf, „seinem“ Publikum am Perger Kulturhof als vielseitiger Künstler zu begegnen. Diese Vielseitigkeit ist derzeit auch abseits der Bühne gefragt. Da Corona das Kulturleben – nach einem kurzen Aufflackern im Sommer 2020 – wieder zum Erliegen gebracht hat, widmete sich Dreiling dem ehrgeizigen Ausbauprojekt des Kulturhofes. Und packt auch selber an, wo es geht.

Langer Weg der kleinen Schritte

Von der Kulturhof-Premiere im Jahr 2015 bis heute dient der alte Holzstadl als Hauptspielstätte. „Da dieser natürlich nicht wintertauglich zu gestalten ist, funktionieren wir derzeit einen ehemaligen Schweinestall am Schlossareal zur Indoor-Spielstätte um. Das Gewölbe soll in der Endausbaustufe rund 100 Besuchern Platz bieten und das ganze Jahr über Aufführungen ermöglichen. Meine Vision ist quasi eine Kultur-Werkstatt, in der zu jeder Jahreszeit kreativ gearbeitet und gespielt wird“, so Dreiling, der nach dem kürzlich erfolgten Estrichlegen im umgebauten Trakt bald einen neuen Boden unter den Füßen hat. Eine Prognose bis zur endgültigen Umsetzung dieser Idee war dem Künstler noch nicht zu entlocken. Der Schwertberger versprach aber, dass zumindest die „Dixie“-Toiletten ab nun der Vergangenheit angehören, denn die neuen Sanitäranlagen werden bis zur Sommersaison 2021 fertiggestellt. Auf die kommende Spielzeit blickt Dreiling – trotz des auch für ihn schwierigen Jahres – bereits mit Optimismus voraus.

Von wegen künstlerischer Schaffenspause

„Wir waren 2020 am Kulturhof Perg quasi die Einzigen in Oberösterreich, die ihr Sommertheater durchgezogen haben und nehmen nun die Proben für unsere 2021er-Aufführungen, die vom 1. Juli bis zum 15. August stattfinden, auf. Vom ursprünglichen Plan einer Fortsetzung der Haversham-Trilogie sind wir abgewichen. Wir bieten heuer unseren Besuchern ein Schauspiel sowie zwei Tanztheaterproduktionen“, erklärt der Künstler, der diesem Genre größten Respekt zollt: „Im Sprechtheater steht die Stimme in all ihren Facetten als Ausdrucksmittel zur Verfügung, im Tanztheater nur der Körper alleine. Nur damit, dem Publikum eine Geschichte zu erzählen ... das ist für mich einfach faszinierend.“ Ob das Perger Publikum mit Tanztheater etwas anfangen kann? „Tanztheater ist natürlich kein Schnitzel mit Pommes, aber ich bin überzeugt, dass die Besucher am Kulturhof Perg für Neues offen sind und sich dafür begeistern lassen.“


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