"Helfen, wo die Not zuhause ist": Auszeichnung für Schwertberger Afrika-Hilfsprojekt

Erst vor vier Jahren war der Schwertberger Verein Help-Trans-Fair gegründet worden. Was seither mit Spenden aus dem Mühlviertel umgesetzt werden konnte, ist beachtlich. Auf der „Mary Agro Farm“ in Enugu/Nigeria wurden im Rahmen des Projektes Agro Fit Nigeria zwei Schweineställe, zwei Hühnerställe, 20 Fischteiche, mehrere Brunnen sowie eine Mühle errichtet. Weiters wurden große Flächen mit Obst und Gemüse bepflanzt sowie ein Schulungszentrum gebaut, in dem bisher 60 Nigerianer eine landwirtschaftliche Ausbildung erhielten.

Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe

Ziel des Vereins war es von Anfang an, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. „Wir wollen dort helfen, wo die Not zuhause ist. Wenn die Menschen in Afrika aus eigener Kraft für ihren Lebensunterhalt sorgen können, sind sie nicht auf Almosen oder gar Flucht angewiesen“, so Obmann Alfred Hrusca.

Einer, der die strukturellen Verhältnisse in Nigeria bestens kennt, ist Schwertbergs Pfarrer Leonard Ozougwu. Er wuchs in Enugu auf und weiß daher genau, wo in seinem Heimatland der Schuh drückt, wo Hilfe am nötigsten gebraucht wird und welche Maßnahme am besten ankommt. Einmal im Jahr reist er für mehrere Wochen nach Nigeria, um vor Ort die Abläufe des Hilfsprojektes zu koordinieren. Mittlerweile haben bereits 30 Menschen auf der „Mary Agro Farm“ Arbeit gefunden und können somit ihre Familien ernähren.

Für all dies erhielten Vertreter des Schwertberger Vereins gestern in der Sparkasse Linz eine Auszeichnung des Lions Clubs. Beeindruckt vom Engagement der Mühlviertler zeigten sich nicht nur Manfred Holzinger sowie Josef Mitterwallner von den Lions, sondern auch der Nationalratsabgeordnete Ralph Schallmeiner (in Vertretung von Grünen-Landesrat Stefan Kaineder).

Insgesamt waren acht Projekte aus ganz Oberösterreich mit dem Preis, der mit jeweils 1000 Euro dotiert war und an dem sich auch das Land Oberösterreich beteiligt hatte, ausgezeichnet worden.

Delegation aus Afrika absolviert derzeit in Oberösterreich Exkursionen

Derzeit befindet sich eine Delegation aus Nigeria in Oberösterreich, um sich vor Ort Anregungen und Ratschläge von den hiesigen Landwirten zu holen (Tips Perg und Tips Kirchdorf berichteten). Noch bis Ende dieser Woche schauen die afrikanischen Gäste im Rahmen von Exkursionen den Bauern bei ihrer Arbeit über die Schulter. Das erworbene Wissen soll dann auf der „Mary Agro Farm“ umgesetzt und im angrenzenden Ausbildungszentrum weitergegeben werden.