Spinnen-Workshop: altes Handwerk in historischer Umgebung
MITTERKIRCHEN. In Zusammenarbeit mit Viktoria Frühwirth finden heuer erstmalig Workshops für Spinnanfänger im Keltendorf Mitterkirchen statt. Das erste Treffen ist am Freitag, 24.Mai, zwischen 16 Uhr und 20 Uhr - weitere Treffen sind für 5.Juli 2024 und 6.September geplant.
Für Kursleiterin Viktoria Frühwirth aus Perg ist das Spinnen eine alte Tradition, die sie mit Freude wiederbelebt: „In schnelllebigen Zeiten von fast fashion und Textildiskontern ist es ein Erlebnis der besonderen Art, die Herstellung von Garn händisch selbst zu erleben, und sich die Zeit für diesen Prozess zu gönnen.“
„Die Anfänge des Spinnens gehen auf die Zeit vor zirka 8.000 Jahren zurück. Die ersten Fasern, die versponnen wurden, waren pflanzlicher Natur“, sagt Elisabeth Leitner, Leiterin des Freilichtmuseums, „Spinnworkshops passen gut in unser Konzept der erlebbaren Geschichte, wenn auch das Spinnrad den Kelten selbst noch unbekannt war.“
Historisches Ambiente
Im historischen Ambiente der imposanten Herrinnenhalle können die Teilnehmer ihre ersten Spinnversuche auf einem modernen Spinnrad unternehmen. „Wir lernen beim Spinnen, loszulassen. Außerdem ist der Drall, mit dem wir die Fasern verbinden, ganz ein fauler Zeitgenosse. Stress wird somit automatisch beim Spinnen ausgesperrt,“ ist Viktoria Frühwirth überzeugt. Am Ende entsteht das erste handgesponnene Garn. Die Teilnahme an diesem besonderen Spinnworkshop kostet 100 Euro und inkludiert den Besuch im Keltendorf Mitterkirchen. Anmeldung: bei Viktoria Frühwirth unter der Tel. 0664/410 81 92 oder vfruehwirth@gmail.com
Viktoria Frühwirth beschäftigt sich seit 2016 mit dem Filzhandwerk und tierischen Fasern. 2021 zog dann das erste Spinnrad ein. Mittlerweile ist die Spinnradherde auf vier Räder angewachsen. Regelmäßige Weiterbildung zum Thema Spinnen, Filzen und Didaktik sichert die Qualität der Workshop-Angebote. Das Keltendorf Mitterkirchen wurde 1991 nahe dem Platz einer vorangegangenen archäologischen Ausgrabung einer hallstattzeitlichen Begräbnisstätte eröffnet. Es versteht sich als Museum zum Anfassen und bietet ein umfangreiches Vermittlungs- und Freizeitprogramm an.
Freilichtmuseum
Das Freilichtmuseum, welches von der Marktgemeinde Mitterkirchen verwaltet wird, verfügt aktuell über 20 Gebäude. Einige davon, wie etwa die 120 Personen fassende Herrinnenhalle, können für Veranstaltungen gemietet werden, was das Keltendorf zu einer der ungewöhnlichsten Eventlocations Österreichs macht. Die wissenschaftliche Beratung des Freilichtmuseums Keltendorf Mitterkirchen wird vom Oberösterreichischen Landesmuseum geleistet. Das Keltendorf wird jährlich von rund 15.000 Menschen besucht.
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