80. Jahrestag der Mühlviertler Menschenjagd: Gedenkwanderung gegen das Vergessen
RIED IN DER RIEDMARK. Bei der Gedenkwanderung zum 80. Jahrestag der Mühlviertler Menschenjagd erinnerten sich gut 150 Teilnehmer an die grauenvollen Februartage im Jahr 1945.
Auf der vier Kilometer langen Wanderung von der Gedenkstätte Mauthausen zum Mahnmal der Marktgemeinde Ried in der Riedmark wurden Details und Informationen zum Fluchtversuch von etwa 500 sowjetischen Offizieren vermittelt. Entlang des Weges wurde die Geschichte der Opfer erzählt, die Frage nach der Verantwortung gestellt sowie der Handlungsspielraum des lokalen Umfelds beleuchtet.
Die meisten Menschen schauten damals weg und versuchten, nicht in das Geschehen involviert zu werden. Die Leichen der ermordeten Geflohenen ließ die SS manchmal tagelang zur Abschreckung am Wegesrand liegen. Später wurden die Toten eingesammelt und auf dem Platz hinter der Volksschule in Ried gestapelt.
Dort fand am vergangenen Sonntag eine Gedenkfeier statt. Von den etwa 500 Geflüchteten überlebten nur elf die Menschenhatz.
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