Familie von Mordopfer: „Es tut noch genauso weh wie am ersten Tag“
SCHWERTBERG/STEYR. Als an Grausamkeit nicht zu überbietender „Schneestangen-Mord“ ging der Tod der Schwertbergerin Stefanie Raml, die in Steyr die HTL besucht hatte, im Februar 2023 in die Kriminalgeschichte Österreichs ein. Auch zwei Jahre danach ist Steffis Familie vom Schmerz und der Trauer noch wie gelähmt. Nun findet eine große Gedenkmesse statt, zu der die Familie öffentlich einlädt.
Es gibt keine Worte, die beschreiben können, was Familie Raml – seit sie am 12. Februar 2023 von Steffis Tod erfuhr – durchgemacht hat. „Man hofft, dass der Schmerz irgendwann einmal leichter wird, aber es tut noch genauso weh wie am ersten Tag“, sagt Stefanies Mutter.
Doch eines spürt man im Gespräch mit der Familie: Das Wissen darum, dass Steffi mit ihrer liebenswürdigen, lebensfrohen und hilfsbereiten Art auch zwei Jahre nach ihrem Tod bei Freunden, Verwandten, Bekannten und Weggefährten noch in liebevoller und lebendiger Erinnerung ist, ist ein Trost für die Eltern. Vermutlich der einzige. Aus diesem Grund lädt Familie Raml am 15. Februar um 19 Uhr in die Pfarrkirche Schwertberg zu einer Gedenkmesse für ihre geliebte Stefanie.
Messe mit modernen Liedern
„Jeder, der das Bedürfnis hat zu kommen – egal, ob er Steffi kannte oder nicht – ist herzlich willkommen. Die Messe wird von der Jungen Kirche mit modernen Liedern gestaltet. Das hätte Steffi sicher gefallen. Und vielleicht spürt sie auch, dort wo sie jetzt ist, dass an diesem Tag ganz viele Menschen intensiv an sie denken“, so die Eltern.
Zimmer unverändert
Im Haus der Familie Raml ist die so hart vermisste 19-Jährige nach wie vor präsent. Ihr Zimmer sieht noch genauso aus, wie sie es am Abend vor ihrem Tod verlassen hat. „Niemand von uns schaffte es, etwas zu verändern“, sagt Steffis Bruder. Sogar das Buch, in dem die beliebte HTL-Vorzeigeschülerin zuletzt gelesen hatte, liegt noch aufgeschlagen auf ihrem Bett.
Steffi hatte sich ein Büro reserviert
Auch in der elterlichen KFZ-Werkstätte Raml, wo sich Steffi schon als Schülerin stark einbrachte und in der sie neben ihrem Studium als Teilzeitangestellte mitarbeiten wollte, gibt es einen Raum, in dem die Fensterscheiben verdunkelt sind. „Steffi hat sich diesen Raum als IHR Büro reserviert. Wir brachten es bisher nicht übers Herz, es anderweitig zu nutzen. Für uns ist sie noch immer irgendwie da“, so Stefanies Mutter.
Arbeit, Arbeit, Arbeit, um abgelenkt zu sein
Wie man es überhaupt schaffte, die Tage seit dem 12. Februar 2023 zu überstehen und den Alltag zu bewältigen? „Mit Arbeit, Arbeit und nochmal Arbeit. Wir halten uns alle pausenlos in Beschäftigung, um nicht zu viel ins Nachdenken zu kommen.“
Alle Feste sind schmerzlich
Neben Urlaub wurde auch das Weihnachtsfest der letzten beiden Jahre so gut wie ausgelassen. „Jede Feierlichkeit und jedes Fest ist schmerzlich, denn es erinnert uns daran, wie sehr uns Steffi fehlt. Sie war ein so wunderbarer Mensch“, sagen die leidgeprüften Eltern.