Patient aus Waldhausen findet zurück ins Leben dank neuer Parkinson-Pumpe
WALDHAUSEN. Parkinson-Patient Josef Katzengruber freut sich über eine neue Therapie-Pumpe, die in nur wenigen Tagen seine Lebensqualität verbesserte. Ermöglicht wurde die Pumpentherapie von Oberärztin Dr. Selina Haas von den Barmherzigen Brüdern Linz.
Die innovative Therapiepumpe für Parkinson ist seit Dezember 2023 bei den Barmherzigen Brüdern verfügbar. Durch die kontinuierliche Abgabe von Medikamenten werden Symptome effektiv gelindert, denn die Pumpe ermöglicht eine präzise Dosierung und verbessert die Lebensqualität der Betroffenen deutlich. „Es ist wie Tag und Nacht, schon wenige Stunden nachdem ich die Pumpe bekommen habe konnte ich mich wieder normal bewegen. Es war nicht nur eine kleine Verbesserung, ich fühle mich wie ein 30-Jähriger. In den letzten Jahren fiel mir das Gehen nicht nur schwer, ich konnte auch nicht gleichzeitig reden. Das geht jetzt wieder, es ist unglaublich“, beschreibt der 65-jährige Pensionist Josef Katzengruber das neue Lebensgefühl.
Pumpe verändert alles
„Wir haben lange auf die Möglichkeit, das neue System einzusetzen gewartet. Ende 2023 ist die Pumpe mit dem neuen Wirkstoff Foslevodopa schließlich auch in Österreich zugelassen worden. Das Medikament wird mittels einem Schlauch und einer kleinen Nadel subkutan, das heißt unter die Haut, ins Fettgewebe abgegeben. Bisher mussten Langzeitpatienten regelmäßig Tabletten einnehmen. Das Problem war, dass diese eine halbe Stunde vor und eine Stunde nach einer Mahlzeit genommen werden mussten. Doch je länger die Krankheit anhält, umso häufiger müssen die Tabletten eingenommen werden, teilweise alle drei Stunden, da wird die Koordination kompliziert. Zudem kämpfen Langzeitpatienten auch mit Wirkungsschwankungen, d.h. die Wirkung der Tabletten setzt nicht mehr sofort ein. Dank der neuen Pumpe sind diese Probleme Vergangenheit“, erklärt Oberärztin Dr. Selina Haas, die Leiterin der Ambulanz für Parkinsonkrankheit und Bewegungsstörungen.„Das neue Therapeutikum darf angewendet werden bei Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit mit schweren motorischen Fluktuationen und Hyper- oder Dyskinesie, wenn verfügbare Kombinationen von Antiparkinsonmitteln nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt haben. Die Dosierung wird individuell festgelegt“, erklärt Dr. Christian Lampl, Leiter der Neurologie.
„Bin unglaublich dankbar“
Katzengruber freut sich über die neu gewonnene Lebensqualität: „Ich bin Dr. Haas sehr dankbar, dass ich diese Chance bekommen habe. Seit meiner Diagnose 2013 musste ich auf viel verzichten. Meine Frau und ich sind früher gerne Tanzen gegangen oder in die Therme gefahren, das war die letzten Jahre nicht mehr möglich. Sogar Familientreffen haben mich körperlich sehr angestrengt. Jetzt habe ich wieder neue Kraft. Vielleicht können wir sogar wieder das Tanzbein schwingen.“
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