Generalversammlung: Mühl4telöl blickt in die Zukunft
MAUTHAUSEN. Mühl4telöl lädt alle zwei Jahre Ihre Mitglieder zur Generalversammlung ein. Obmann Johann Schwarz gab einen Rückblick und Ausblick über die Entwicklungen des Vereins.
Mühl4telöl plant beispielsweise die Erneuerung und den Ausbau der Presskapazitäten für eine Pressleistung von rund 14 Tonnen Rapssaat je Tag.
Derzeit werden in Mauthausen zirka 3.000 Tonnen Rapssaat, das sind 1.000 Hektar Rapsfläche aus Ober- und Niederösterreich im Jahr verpresst.
Daraus ergeben sich 1.000 Tonnen hochwertiges, regionales Rapsöl und 2.000 Tonnen Rapskuchen, der als heimisches Eiweißfutter, bei Rinder und Schweinen, von den eigenen Mitgliedern, sprich Bauern im Mühlviertel und angrenzenden Regionen eingesetzt wird.
Kreislaufwirtschaft in allen Bereichen
Der Rapsölabsatz teilt sich in drei wesentliche Bereiche auf.
Ein Teil geht in die Fettwarenindustrie nach Wels (VFI) zur Kronenölproduktion mit AMA Gütesiegel, ein weiterer Teil geht ebenfalls Richtung Landwirtschaft zurück als Futteröl für Energiefuttermischungen, auch Treibstoff für den eigenen Traktor und Kettenöl für die Motorsäge.
Der dritte Teil an Rapsöl geht in die Gastronomie, Hotelerie, Großküchen, Seniorenheime, Spitäler im Umkreis von rund 100 Kilometern.
So wächst der im April und Mai leuchtend gelb blühende Raps in der Region, wird da verarbeitet, und die Produkte werden wieder regional eingesetzt.
Umdenken in der Gastronomie
„Der dritte Rapsölbereich für die Gastronomie erfreut sich einer kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung. Endlich fängt auch in der Gastronomie ein leichtes Umdenken an, weg von internationalen Billigprodukten in Richtung Qualität und Regionalität.“, so Geschäftsführer Johann Schöfl.
Laut Schöfl gibt es schon Gastronomiebetriebe, die diesen Weg sehr erfolgreich einschlagen: „Der Konsument darf wissen, und wird es in Zukunft einfordern wollen, was er von wo auf den Teller bekommt.“
Der Kunde müsse aber auch bereit sein, dafür minimal mehr dafür zu bezahlen.
Gerade in Österreich lebe man bei Urlaub, Freizeit, Handy oder Auto auf einem sehr hohen Niveau. Für Lebensmittel würde man nur mehr 10 Prozent des Einkommens ausgeben.
„Wir Konsumenten entscheiden bei jedem Einkauf, wo wir den Produktionsauftrag hin vergeben, wer, wo, was, zu welchen Standards produziert wird. Wie sich das auf die österreichische Land- Wirtschaft, die Pflege der Kulturlandschaft, auf den Tourismus und so weier auswirkt, liegt hauptsächlich an uns allen.“
Impulsvorträge und Gratulationen
Dieses Mal wurde das Gasthaus Mader-Gubo in Lest ausgewählt, da der Wirt Dominik Gubo ein langjähriger Rapsölkunde von Mühl4telöl ist.
Die Generalversammlung wurde bereichert von zwei Impulsreferate.
Einmal informierte Franz Tiefenthaller von der Landwirtschaftskammer OÖ über heimische Eiweißfuttermittel und deren Vorteile, zum zweiten berichtet Elisabeth Lanzer vom Bienenzentrum OÖ über Raps und Bienen, Landwirt und Imker, eine win-win Beziehung, wenn Bauer und Imker miteinander kommunizieren.
Die Rapsflächen in Österreich sind nach wie vor die größten und eine der frühesten (April, Mai) Bienenweiden Österreichs. Von einem Hektar Raps können bei optimaler Witterung bis zu 40 Kilogramm Honig gewonnen werden.
Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ Rosemarie Ferstl und Landesbäuerin Johanna Haider freuen sich über die gute Entwicklung der bäuerlichen Gemeinschaft Mühl4telöl und gratulierten den wiedergewählten und neuen Funktionären und der bewährten Führung von Obmann Johann Schwarz.
Die Maschinenringmusik Freistadt umrahmte die Versammlung mit musikalischen Klängen, in alt bewährter Form, sind sie ja bereits seit der Gründungsversammlung am 3. November 2005 mit dabei.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden