Donaubrücken: "Projektbeteiligte haben rasch und effizient agiert!"
MAUTHAUSEN/BEZIRK PERG. Rasch und effizient haben die Projektbeteiligten agiert, um die Planungen des Brückenneubaus und des Tragwerkstausches bei der bestehenden Donaubrücke in Mauthausen voranzutreiben. Das betont man in der Abteilung Brücken- und Tunnelbau des Landes OÖ angesichts der Vorwürfe der SPÖ Perg, die Verantwortlichen von ÖVP und FPÖ hätten bei der Planung versagt.

Die Stellungnahme, verfasst von Tina Christenberger vom Projektteam Donaubrücken (Abteilung Brücken- und Tunnelbau, Direktion Straßenbau und Verkehr des Lands OÖ) im vollen Wortlaut:
Ausgangslage
Die Bestandsbrücke in Mauthausen wurde im Jahr 1961 als Provisorium auf den vorhandenen Pfeilern der benachbarten Eisenbahnbrücke in Betrieb genommen. Aufgrund des begrenzten Platzangebots und der damaligen Bauweise ist das Tragwerk nicht mehr zeitgemäß und nähert sich mit großen Schritten dem Ende ihrer technischen Lebensdauer. Die aktuelle Verkehrssituation in der Region zeigt deutlich, dass die Kapazitätsgrenze der bestehenden Donaubrücke Mauthausen bereits überschritten ist. Täglich nutzen rund 22.000 Fahrzeuge die Brücke – Tendenz steigend. Die steigende wirtschaftliche Bedeutung der Region, die zunehmende Zahl an Pendlern sowie der Schwerverkehr machen eine leistungsfähige Verkehrsverbindung mit vier Fahrstreifen über die Donau unabdingbar. Um dauerhafte eine Querungsmöglichkeit der Donau bei Mauthausen sicherzustellen, war geplant, eine neu errichtete Donaubrücke für den Verkehr freizugeben und erst im Anschluss das Tragwerk der Bestandsbrücke auszutauschen.
Status Neue Donaubrücke Mauthausen
Folgende Meilensteine konnten bei dem Neubauprojekt bereits erreicht werden: Im August 2018 konnte eine umfangreiche Vorstudie abgeschlossen werden. Bereits im September 2018 startete das Vorprojekt der neuen Brücke. Im August 2020 war das Vorprojekt trotz schwierigster Pandemierestriktionen abgeschlossen und eine konkrete Projektvariante für die neue Donaubrücke lag vor. Im Rahmen des Vorprojekts wurden insgesamt 13 mögliche Straßenverläufe von der neuen Donaubrücke an der B3 zur B1 intensiv untersucht und beurteilt. Aus der Kosten-Nutzen-Analyse ging eindeutig jene Trasse hervor, die im September 2020 in die Einreichplanung ging.
Die neue Donaubrücke soll demnach 700 Meter flussabwärts errichtet werden und reicht vom Knoten B3 in Oberösterreich über die Donau bis zum Knoten Pyburg und weiter zur Einbindung in die B1 in Niederösterreich. Im Juli 2022 wurde das Projekt für den Neubau der Donaubrücke bei Mauthausen zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht. Im Februar 2024 haben die zuständigen Behörden den positiven UVP-Bescheid erlassen. Ein wichtiger Meilenstein für die Menschen in der Region, die tagtäglich die Donau queren müssen, wurde somit in Rekordtempo erreicht.
UVP-Verfahren im Rekordtempo
Von der Einreichung des Projekts bis zum positiven UVP-Bescheid vergingen nur 19 Monate. Jedoch wurden gegen die Bescheide Beschwerden erhoben. Das Bundesverwaltungsgericht Wien (BVwG) hat in einem Eilverfahren über die Causa zur Aberkennung der aufschiebenden Wirkung entschieden und diese ersatzlos behoben. Somit haben die Beschwerden unmittelbar aufschiebende Wirkung, welche unmittelbar zu erheblichen Verzögerungen im Projektablauf führt. Aufgrund des Zustands der bestehenden Brücke wäre es von großer Wichtigkeit gewesen, die Bauvorbereitungen parallel zum Beschwerdeverfahren voranzutreiben. Mit der Entscheidung des BVwG verzögern sich aber somit auch die notwendigen Vorbereitungsarbeiten.
Das BVwG prüft aktuell die Beschwerden gegen den UVP-Bescheid, die Rechtmäßigkeit des Bescheids und die Argumente der Beschwerdeführer. Mit der Fortführung der Verhandlungen ist aus aktueller Sicht frühestens ab Herbst 2025 zu rechnen. Die bisherigen Entscheidungen des Gerichts sind zur Kenntnis zu nehmen und zu akzeptieren. Für viele Menschen ist es dennoch nicht nachvollziehbar, dass ihre berechtigten Interessen – nämlich eine funktionierende Verkehrsanbindung – in den Hintergrund gedrängt werden.
Die Zeit drängt
Die großen verfahrensbedingten Verzögerungen beim Bau der neuen Donaubrücke sind aufgrund des Zustandes der Bestandsbrücke aus fachlicher Sicht äußerst kritisch zu betrachten. Dabei drängt die Zeit, denn das Nutzungsende der bestehenden Donaubrücke Mauthausen nähert sich, während die Verzögerungen im Neubauprojekt aufgrund des Beschwerdeverfahrens vor dem BVwG zeitlich aktuell nicht abschätzbar sind. Oberste Priorität – im Interesse der Region und der Verkehrsteilnehmer - ist, jeglichen unkontrollierbaren technischen Zustand zu vermeiden und die Infrastruktur dauerhaft sicherzustellen. Somit ist aus fachlicher Sicht der Tragwerkstausch der Bestandsbrücke durchzuführen, bevor die neue Donaubrücke für den Verkehr zur Verfügung steht.
Status Tragwerkstausch Bestandsbrücke Mauthausen
Parallel zu den Planungen des Neubaus wurden auch die Planungen zum Tragwerkstausch der bestehenden Brücke in Mauthausen vorbereitet. Ziel der Planungen war es, die notwendige Sperrzeit zum Tragwerkstausch zu gering wie irgendwie möglich zu halten. Es konnte das unbedingt erfindliche Ausmaß der Sperre auf drei Monate reduziert werden. Im Herbst 2024 wurde dieses Vorhaben bei den Behörden in beiden Bundesländern eingereicht. Seit April 2025 liegen nun alle Bescheide für den Austausch des alten Tragwerks vor.
Bereits im Sommer 2025 wird mit der notwendigen Adaptierung der Pfeiler in der Donau begonnen (Verstärkung und Verbreiterung). Ab 2026 ist die Vormontage des neuen Tragwerks im Ennshafen geplant. Der Tragwerkstausch selbst ist für Sommer 2028 geplant.
Zusammenfassung
Diese Chronologie verdeutlicht, wie rasch und effizient die Projektbeteiligten und Fachexperten bei allen gesetzten Maßnahmen agierten, um die Infrastrukturvorhaben voranzutreiben. Mit nur 19 Monaten wurde äußerst rasch eine erstinstanzliche positive Bewilligung erreicht werden. Auch der Vergleich mit anderen UVP-pflichtigen Großvorhaben (z. B. dauerte etwa das UVP-Verfahren für die A26 bis zur letzten Instanz in Summe zwölf Jahre) unterstreicht dies sehr klar. Die aktuelle Situation stellt für alle Projektbeteiligten eine Herausforderung dar, entsprechend intensiv werden die Projekte vorangetrieben. Ein zukunftsorientiertes Mobilitätskonzept für die Region muss daher eine ausreichende Kapazität für den Individual- und Wirtschaftsverkehr sicherstellen. Mittelfristig bleibt es also unumgänglich, dass zusätzlich zum Tragwerkstausch der Bestandsbrücke eine weitere Donauquerung gewährleistet wird, um Knotenpunkte zu entlasten und das Verkehrsaufkommen effizient zu verteilen. Somit sind mittelfristig vier Fahrstreifen über die Donau notwendig.
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25.04.2025 14:07
Bahnverkehr mit installieren!
Fehlende Mauthausen-Donaubrücke & fehlendes Bahnnetz Ökologisch und ökonomisch ergänzend muss rasch eine 2-gleisige Eisenbahnlinie Perg- Mauthausen - St. Georgen/Gusen (Anbindung an Summerauerbahn!) gebaut werden; der so genannte Bahnlückenschluss. Die Zeitdauer der hierfür bereits bestehenden Flächenwidmung über Langenstein ist bereits legendär und in Kurrentschrift nachzulesen. Der zusätzlich dringend notwendige 2-gleisige Ausbau der Summerauerbahn wird seit rd. 60 Jahren versprochen und gebrochen (war auch mit dem Ausbau der S10 akkordiert und politisch junktimiert!). Bei Umsetzung würde ein tolles direktes BAHN-Sternnetz entstehen. (LINZ - Budweis - Prag; PERG - Budweis - Prag; Enns (Westbahn) – Mauthausen - Budweis - Prag; ...). Auch die umweltvernichtende prekäre Linzer Ostumfahrungsdebatte muss zu Gunsten des Güterbahnverkehrs gestoppt werden. Was tun, wenn die S10 dann als höllische LKW-Transferstrecke über Tschechien, Deutschland und Polen letztlich an die Ostsee im Norden und an die Adria im Süden – quer durch Linz - angebunden ist? PolitikerInnen! Auf die Verantwortungsplätze! Fertig machen LOS!