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POLLHAM. Die Wichtigkeit eines Erste Hilfe-Kurses wagt wohl niemand zu bezweifeln. Doch wie sieht es mit Letzter Hilfe aus? Was tun wenn man selbst betroffen ist oder Bekannte einen geliebten Menschen verlieren? Der gebürtige Pollhamer Martin Prein ist sich sicher: Der Tod ist ein Thema und es ist hilfreich mit ihm umgehen zu können. Empathisch, gewürzt mit Humor gibt er in seinem ersten Buch Hinterbliebenen das Rüstzeug sich diesem zu stellen.

Der gebürtige Pollhamer Martin Prein veröffentlichte sein erstes Buch. Foto: Hannes Resch
photo_library Der gebürtige Pollhamer Martin Prein veröffentlichte sein erstes Buch. Foto: Hannes Resch

Tips: Warum ist der Tod ein Thema?

Martin Prein: Er kann gar nicht nicht Thema werden, es ist unmöglich, dass wir den Tod nicht treffen. Außer man lebt in der Einsiedelei und selbst dann müsste man sich mit dem eigenen Tod beschäftigen.

Was dürfen sich die Leser von ihrem Buch „Letzte Hilfe“ erwarten?

Sie können sich sehr viel erwarten (lacht). Es wird im Buch etwas betrachtet, was sonst keiner betrachtet. Es geht unter anderem um das Leichen-Tabu. Das ist quer über Kulturen und Gesellschaften ein Thema. Es hat in gewisser Weise etwas Unheimliches. Es herrscht oft der Mythos: vom Geist geht Grusel und Gefahr aus. Es ist aber wichtig sich mit dem Leichen-Tabu auseinander zu setzen, weil es beim Abschied eines Menschen behilflich sein kann. Ich sage bewusst „sein kann“, denn nicht für jeden Betroffenen ist es das Richtige den Tod zu „begreifen“. Menschen sollen aber die Chance bekommen es zu tun. Ich höre oft von Leuten, wenn sie über den Verlust eines geliebten Menschen sprechen, den Satz: „Es vergeht oft kein Tag im Leben an dem ich mir nicht denke, ich hätte ihn noch einmal gerne gesehen“.

Was ist Letzte Hilfe?

Was soll man sagen und was tun, wenn man Personen trifft, die einen geliebten Menschen verloren haben. Der Druck etwas Sinnvolles zu sagen ist groß. Sätze wie: „Das Leben geht weiter“ kommt beim Betroffenen an als würden er und seine Probleme erst gar nicht gesehen. Auch wenn man selber einen Todesfall in der Familie hat, kann man lernen es besser zu verstehen. Die Menschen sollen wissen, was möglich ist. Selbstbestimmung für sich und für Andere ist da ein Thema.

Was fasziniert Sie am Tod?

Die Unbegreifbarkeit. Man kann es sich selbst nicht vorstellen wie es ist tod zu sein, ausgelöscht zu sein. Warum ist der Tod ein Tabu-Thema?Dass der Tod tabu ist, ist psychlogisch. Ich bin auch nicht ein Kämpfer gegen die Verdrängung des Tabus und möchte nicht ins Eck gerückt werden, dass ich der Gesellschaft vorwerfe sie verdränge den Tod. Die Todesangst ist eine der höchsten Triebkräfte des Menschen und wir müssen diese Angst auch ein Stück weit verdrängen, sonst hält man es nicht aus. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass sie da ist.

Über Martin Prein:

Der 44-Jährige lebte bis zu seinem sechsten Lebensjahr in Pollham, anschließend zog er mit seiner Familie nach Schlüßlberg. Ab seinem 17. Lebensjahr engagierte er sich ehrenamtlich beim Roten Kreuz und war einer der ersten, die die Ausbildung der Krisenintervention absolvierten. Mit 23 Jahren zog der nach Linz und lebte zwischendurch in Klagenfurt. Von der Idee, Altenfachbetreuer zu werden, verschlug es ihn ins Bestattungswesen. Nebenbei studierte er Psychologie und gründete das Institut für Thanatologie. Seit 2013 lebt Prein wieder in Linz/OÖ.

Vorträge von Martin Prein:

Dienstag, 29. Oktober, 19.30 Uhr

Arbeiterkammersaal Eferding

Mittwoch, 20. November, 19 Uhr

Gemeindeamt, Meggenhofen


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