REINGERS. Das neue Buch von Christian Vajk trägt den Titel „Nordwandern – 40 Spaziergänge ganz oben“. Tips Redakteur Erich Schacherl hat das Werk gelesen.
Genau so wünscht sich vermutlich jeder Leser, wie ein Buch sein soll. Du schlägst es auf, beginnst die ersten Zeilen zu lesen, bist schon auf den ersten Sätzen vom Inhalt, von der Sprache gefesselt, vergisst die Zeit, ja die ganze Welt um dich herum und tauchst richtig tief ein, bis du beim letzten Satz angelangt bist und das Buch endet. Du hast Neuigkeiten erfahren, warst erstaunt, berührt, hast gelacht, konntest manches kaum glauben und fühlst dich, am Ende angelangt, richtig gut. Und irgendwie ist es schade, dass das Buch schon zu Ende ist. So ist es mir mit „Nordwandern – 40 Spaziergänge ganz oben“, geschrieben von Christian Vajk aus Reingers, gegangen.
Kein Wanderbuch
Nordwandern ist kein Wanderbuch, auch wenn der Titel auf den ersten Blick etwas anderes vermuten lässt. Der Titel geht auf ein Wortspiel zurück, wie der Autor erläutert: „Nordwand, Wandern, da ist kein tieferer Sinn drinnen. Ich wollte einen Begriff finden, den es in diesem Zusammenhang noch nicht gibt. Aber natürlich gibt es eine Verbindung zum Inhalt. In dem Buch stelle ich 40 Spaziergänge vor, so bewegt man sich zumindest gedanklich, das verweist also auf den Begriff Wandern.
Gedankliche Spaziergänge
Die Spaziergänge finden alle im nördlichen Waldviertel statt, daher der Norden“. 40 gedankliche Spaziergänge also, von denen der eine oder andere sich aber durchaus auch zum echten Spaziergang verändern lässt. Der „3. Spaziergang im Namen eines äußerst merkwürdigen Heiligen“ beispielsweise lädt ein, den Kolomanistein bei Eisgarn tatsächlich zu besuchen und in seinem Angesicht das Kapitel zu lesen, in dem der Autor über den heiligen Koloman und seine Geschichte schreibt. Einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Spaziergängen (= Kapitel) gibt es. Christian Vajk erklärt: „Ich schreibe über die Umgebung in der ich lebe, also das nördliche Waldviertel, seine Geologie, die Landschaft, die Granitsteine, vor allem über die Geschichte dieser Region. Ich schreibe über Dinge die mir einfallen oder auffallen. Ein zentraler Punkt ist für mich, Altbekanntes zu hinterfragen, aus einer neuen Perspektive zu betrachten“.
Viel Waldviertler Themen
Thematisch behandelt der Autor vieles: die Geologie der Region und seine Besonderheiten, der Wald und seine Veränderungen, Waldviertler Siedlungsformen, Tatschen und Mythen betreffend die faszinierenden Granit-Restlinge oder woher zahlreiche Namen von Orten (zum Beispiel Höllgraben, Katzenstein) oder Menschen (Katzenbeißer) stammen und was es damit wirklich auf sich hat. Der Leser erfährt viel Interessantes über Litschau, Heidenreichstein, Reingers, Loimanns, Hörmanns, Ilmanns, Eisgarn, die Wüstung Hard bei Thaya oder Gmünd. Ein Spaziergang beschäftigt sich mit Johann Georg Grasel, ein anderer mit Wenzel Morakschi von Noskau. Und noch vieles mehr.
Lässiges Buch
Christian Vajk ist ein interessantes, amüsantes, informatives und kurzweiliges Werk gelungen. An dem garantiert jeder Waldviertler und Nicht-Waldviertler seine Freude haben wird. „Nordwandern – 40 Spaziergänge ganz oben“ wurde im Eigenverlag herausgebracht und ist bei Interesse am einfachsten direkt über den Autor persönlich zu bestellen.
Telefon: 0660/2199464
Mail: christian@vajk.at
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden