Medaillenregen für Rieder Athleten bei den Special Olympics in Villach
RIED. Reich behängt mit Medaillen und um viele schöne Erfahrungen reicher kehrten die Sportler der Rieder Lebenshilfe von den Nationalen Special Olympics Winterspielen in Villach zurück.
Die 22 Starter eroberten in jeder der fünf Disziplinen, in denen sie an den Start gingen, wenigstens eine Goldmedaille – insgesamt in Einzel- und Staffelbewerben elf mal Gold, acht mal Silber und sieben mal Bronze, dazu fünf Staatsmeistertitel in Einzelbewerben und einen in der Staffel.
„Jeder hat sein Bestes gegeben“
„Ich bin extrem stolz auf alle Sportler und Trainer, jeder hat sein Bestes gegeben und das Maximum rausgeholt, was die Ergebnisse auch beweisen. Der Zusammenhalt im Fun Run-Team war extrem gut, jeder hat jeden unterstützt und wenn möglich angefeuert oder die Siegerehrungen bei den anderen Sportarten besucht“, sagt Delegationsleiter Mario Andeßner, der gemeinsam mit seinem Team schon seit etwa einem Jahr mit Planung, Vorbereitungen und Training beschäftigt war.
Gold für Berrer
Gleich zum Auftakt der Ski-Alpin-Bewerbe holte Gerhard Berrer, ein alter Hase im Rieder Team, die erste Goldene im Super G. Ein sehr emotionaler Moment auch für Sascha Sinzinger, den ehrenamtlichen Helfer der Werkstätte Ried, der schon seit vielen Jahren ehrenamtlich mit der Lebenshilfe Oberösterreich auf Schikurs fährt und auch in der Betreuung und Pflege anpackt, wo er nur kann.
Als Schnellste disqualifiziert
Wie nahe Sieg und Niederlage beieinander liegen, erfuhren die Skifahrer beim Riesentorlauf schmerzlich. Die Piste war extrem eisig, und während alle anderen Sportler deswegen vorsichtiger und langsamer fuhren, bretterten Solveigh Weindorfer und Gerhard Berrer dank des guten Trainings und der durch Servicemann Berni Zweimüller perfekt präparierten Ski furchtlos die Piste hinunter und ließen die Konkurrenz weit hinter sich.
Leider zu weit, denn so kamen sie mit ihren Laufzeiten über die 15-Prozent-Toleranzgrenze und wurden disqualifiziert (um allen Teilnehmern einen fairen Wettkampf zu ermöglichen und um ein Taktieren zu verhindern, darf die Laufzeit aus den Vorläufen, die zum Einordnen in die Leistungsgruppen dient, im Finale um maximal 15 Prozent überschritten werden).
Im Riesenslalom gab es einen versöhnlichen Abschluss für die Ski-Alpin-Mannschaft: Gerhard Zechmeister gewann die Goldmedaille und Christian Holl, der bei Miravita arbeitet und mit der Lebenshilfe Ried an den Start ging, holte Bronze.
Nah am Wasser gebaut
Generell sah man die Betreuerinnen und Betreuer der Lebenshilfe selten so emotional und nah am Wasser gebaut wie in diesen Tagen, vor allem bei den Siegerehrungen.
Besonders bei der Siegerehrung von Stocksportler Franz Wührer und der Überreichung der Silbermedaille brachen sowohl beim Sportler als auch bei allen Trainern des Fun Run-Teams alle Dämme. Wührer hat ein hartes Jahr hinter sich: Nach einem Oberschenkelhalsbruch, den er sich bei einem Sturz mit dem Fahrrad zugezogen hatte, und einer Netzhautablösung am Auge, die ihn beinahe erblinden ließ (ihm blieben acht bis zehn Prozent Sehkraft auf dem Auge) konnte er über ein Jahr lang nicht trainieren. Dementsprechend glücklich war er, nun wieder dabei sein zu können.
Eine Goldmedaille für Wolfgang Hangweier und Mannschaftsgold für das Unified Team Ried 1 (Andreas Damberger, Elisabeth Baumgartner, Herwig Peham, Moritz Ammerer) machten den Erfolg für die Rieder Stockschützen auf der schwierigen und kräfteraubenden Bahn in Villach komplett.
Edelmetall im MATP
Vier Medaillen holten die Rieder im MATP-Sport, einem Mehrkampf für Rollstuhlfahrer. Markus Mair sicherte sich mit Gold im 10-Stationen-Bewerb sowie Silber im 10-Meter- und Bronze im 15-Meter-Rollstuhlbewerb einen kompletten Medaillensatz. Günther Samitz holte die Bronzemedaille im 10-Stationen-Bewerb.
Bei der Siegerehrung ließen die Medaillengewinner sich vom Publikum so richtig feiern – vor allem dem dreifachen Medaillengewinner Markus Mair flogen besonders die Herzen des weiblichen Publikums nur so zu.
Täglich Medaillen in der Loipe
Bei den Langläufern lief es ähnlich erfolgreich. Die Bedingungen auf der Loipe waren an allen vier Tagen perfekt und jeder Tag war von Erfolg gekrönt.
Daniela Rothner fügte ihrer ohnehin schon großen Medaillensammlung noch einmal zwei Goldmedaillen über 50 und 100 Meter hinzu – in beiden Disziplinen wurde sie damit auch Österreichische Meisterin. Zwei Silbermedaillen holte Martina Hörantner über 10 und 25 Meter – sie machte erst vor einem Jahr ihre ersten Erfahrungen auf Langlaufschiern. Zweimal Bronze gewann Sebastian Duft über 500 und 1.000 Meter. Zusammen mit zwei Läufern aus St. Pius (Harald Wintersteiger und Jochen Wielender) gewannen Sebastian Duft und Reinhard Peham die Silbermedaille in der 4 x 1.000-Meter-Staffel.
Erfolgreiche Schneeschuhläufer
Die meisten Medaillen gingen an die Schneeschuhläufer. Melinda Baumgartlinger war über 100 und 200 Meter nicht zu schlagen und krönte sich damit auch erneut zur Österreichischen Staatsmeisterin.
Im Finale über 200 Meter lief sie erstmals voll durch. Trainer Florian Gumpoltsberger: „Selbst im Vorlauf hat sie das nicht geschafft. Am Ende war sie völlig fertig, fünf Minuten lang nicht ansprechbar. Sie hat das Allerletzte aus sich rausgeholt.“
Mehr Medaillen
Gold über 200 und Silber über 100 Meter gewann Patrick Hauer. Weiters trugen Lea Gschwandtner mit Silber und Bronze, Roland Feichtlbauer mit Bronze und Daniel Weilhartner mit einer weiteren Goldmedaille zum Medaillenregen bei den Schneeschuhläufern bei.
Zum Abschluss verteidigten die Rieder mit Silber im Staffellauf über 4 x 100 Meter, knapp hinter Slowenien, ihren Staatsmeistertitel.
Einrichtungsleiter Rudi Rembart: „Der Einsatz aller Betreuer und das Durchhaltevermögen der Sportler sind nicht selbstverständlich, nicht nur die Werkstätte Ried kann stolz sein, sondern die gesamte Stadt Ried.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden