Lesung Judith Taschler im KiK: Spannende Lebensgeschichte
RIED. Die Autorin Judith Taschler liest am Dienstag, 21. Oktober, um 20 Uhr im KiK aus ihrem neuen Roman „Nur nachts ist es hell“.
Von der Kritik wurde das Buch gelobt. „Überzeugende Literatur, die die großen Umbrüche der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hautnah erlebbar macht“ hieß es bei Sophie Weilandt, ORF. Koni Loepfe von „P.S. die linke Zürcher Wochenzeitung“ schreibt: „Das Buch hat gute Figuren, gute Storys, einen exakten historischen Hintergrund, ist eine emanzipatorische Geschichte ohne Kampfgetöse, dafür mit vielen feinen Beobachtungen.“ Inspiriert wurde Judith Taschler von der ersten in Österreich praktizierende Ärztin, Gabriele Possanner.
Das Buch
Herbst 1973, Wien: Eine Frau erzählt ihre Lebensgeschichte.Zu Beginn ihres Berichts sinniert Elisabeth Tichy, geb. Brugger, über die zwei großen Kriege, die das Leben ihrer Herkunftsfamilie massiv geprägt haben, mehr als das bei anderen Familien der Fall war.
Elisabeth ist das jüngste der vier Brugger-Kinder. Im Ersten Weltkrieg arbeitet sie als Lazarettschwester, nach dem Krieg studiert sie Medizin. Sie heiratet den Sohn einer alteingesessenen Wiener Ärztefamilie, der versehrt von der Südfront zurückgekehrt ist. Die beiden führen gemeinsam eine Praxis für Allgemeinmedizin, Elisabeths Schwerpunkt liegt auf der Geburtshilfe. Sie kann die Augen nicht verschließen vor dem Elend der Frauen, die in ihrer Verzweiflung eine Engelmacherin aufsuchen. Sie muss sich die Frage stellen, wie weit sie bereit ist zu gehen.
Eine besonders enge Beziehung hat sie zu ihrem Bruder Eugen, sie ist die Einzige, die von seiner Affäre mit der Frau seines Zwillingsbruders Carl weiß. Als Eugen eine Familie vor der SS versteckt, wird er selbst zum Gesuchten. War es Carl, der ihn verraten hat?
Über die Zwillinge Carl und Eugen hat Judith Taschler schon in ihrem vorigen Buch „Über Carl reden wir morgen“ geschrieben.
Die Autorin
Judith W. Taschler, geboren 1970 in Linz, wuchs mit sechs Geschwistern, vielen Tieren und Büchern in einem großen, gelben Haus im Mühlviertel auf. Sie lebt heute in Innsbruck. Für ihren Bestseller „Die Deutschlehrerin“ erhielt sie den Friedrich-Glauser-Preis. 2022 erschien bei Zsolnay der Roman „Über Carl reden wir morgen“.
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