Rieder Kinder & Jugend Schutz Haus braucht Sponsoren
RIED. Das Rieder Kinder & Jugend Schutz Haus (RIKI) ist ein gemeinnütziger Verein, der Kindern und Jugendlichen unter anderem kostenlose Psychotherapie sowie juristische Beratung und Vertretung von Opfern durch Experten anbietet. Das Angebot richtet sich auch an Angehörige und Freunde. Tips sprach mit Obfrau Ursula Walli.
Bei diversen Ängsten, Scheidung oder Trennung der Eltern, Mobbing, Depressionen, Traumatisierungen, Gewalt – RIKI ist ein Ansprechpartner für Eltern, Kinder und Jugendliche. Der Verein wurde 2014 gegründet und betreut seither Kinder und Jugendliche sowie deren Familien und Freunde in schwierigen Lebenssituationen. Mit Erziehungs- und Familienberatung, psychologischer Beratung und Behandlung, Prozessbegleitung, juristische Beratung und Vertretung von Opfern und Gruppenangeboten für Erwachsene, Kinder und Jugendliche führen Therapeutinnen die Klienten durch und aus Krisen. Dieses Angebot ist dazu kostenlos und falls gewünscht auch anonym.
Seit September des letzten Jahres ist Ursula Walli Obfrau des Vereins. Wie der gesamte Vorstand von RIKI arbeitet sie ehrenamtlich. Sie hat das Amt übernommen, weil ihr Kinderschutz sehr wichtig ist. „Ich glaube, dass unsere Gesellschaft mit Facebook und Co in eine Richtung geht, in der die Freundschaften sehr oberflächlich werden und es vielleicht nicht mehr die Freunde gibt, denen man sich schnell anvertraut.“, sagt Walli im Tips-Gespräch. Deshalb bräuchten Kinder und Jugendliche oft professionelle Unterstützung.
Sicherer Ort für breite Zielgruppe
Das Angebot von RIKI richtet sich an eine breite Zielgruppe. Es können sich die Eltern eines Neugeborenen melden, aber auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Derzeit rufen meistens Eltern für ihre Kinder an, um einen Termin zu vereinbaren. Doch auch Minderjährige können die Initiative ergreifen. Da die Therapien und Beratungen anonym wahrgenommen werden können, ist es für Kinder und Jugendliche möglich, das Angebot in Anspruch zu nehmen, ohne dass ihre Eltern davon wissen. Durch die gesetzliche Schweigepflicht dürfen die Therapeutinnen auch keine Informationen weitergeben. Das heißt: RIKI ist ein sicherer Ort, an dem man offen über alles reden kann.
Hohe Nachfrage
In den letzten Jahren sind die Anfragen nach einem Therapieplatz bei RIKI enorm gestiegen. „Die Ängste in den verschiedensten Bereichen werden immer mehr, gerade seit Corona“, erzählt Walli. Im Jahr 2023 haben die drei Therapeutinnen von RIKI, Magdalena Rabengruber, Sandra Haid und Daniela Angleitner, 45 Personen beraten. Derzeit gibt es eine Warteliste, da RIKI dem hohen Bedarf an Therapieplätzen nicht decken kann. Auf einen Termin wartet man circa vier Monate.
Wie Kinder geschützt werden können
„Das Schlimmste, das man machen kann, ist gar nichts“, sagt Walli. Laut einer UNICEF- Studie sind derzeit drei von vier Kindern von Gewalt durch Eltern und Erziehende betroffen. Gerade wenn es um Gewalt geht, kann jeder einen Beitrag leisten, um Kinder zu schützen. Es gilt: Nicht wegschauen! Es ist wichtig, etwas zu unternehmen, wenn man Gewalt an Kindern beobachtet.
Das Wichtigste im Kampf gegen Gewalt an Kindern ist Wallis Meinung nach aber Präventionsarbeit. Die Kinder müssen lernen, auf ihr Gefühl zu hören und nein zu sagen, wenn sich etwas nicht richtig anfühlt. „Je früher man anfängt, Kinder zu stärken, desto eher kann man verhindern, dass etwas passiert“, erklärt Walli.
Spenden gesucht
Für Walli ist es in ihrem neuen Amt die größte Herausforderung, Geld zu lukrieren. Der Verein finanziert sich ausschließlich von Spenden, weshalb er auf Sponsoren angewiesen ist. „Es ist eine Herausforderung, den Verein und auch unsere Notwendigkeit bei Sponsoren bekannt zu machen“, sagt Walli. Während die Plätze bei RIKI völlig ausgelastet sind, gibt es immer weniger, die bereit sind, für den Verein zu spenden.
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