Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Union Gurten fiebert dem „Spiel des Jahres“ gegen Rapid entgegen

Walter Horn, 14.09.2023 07:45

RIED / GURTEN. Die Union Raiffeisen Gurten steckt mitten in den Vorbereitungen für ihr „Spiel des Jahres“. Der Regionalligist empfängt in der zweiten Runde des ÖFB-Cups am Mittwoch, 27. September, um 20.30 Uhr den Rekordmeister Rapid.

Vorfreude auf das Spiel des jahres (v. l.): Obmann Josef Rosenberger, Co-Trainer Florian Hirsch, Trainer Peter Madritsch, Mannschaftskapitän Thomas Reiter, Obmann Gerhard Kern, Obmann Gottfried Weinberger (Foto: Tips / Horn)

Nach dem Spiel gegen Red Bull Salzburg vor einem Jahr (das nach guter Leistung 0:3 endete) ist es das zweite Cup-Traumlos für die Gurtener in Serie. Mit dem Unterschied, dass alles gefühlt eine Nummer größer ist.

Das Spiel findet in Ried im Klaus-Roitinger-Stadion statt. Josef Rosenberger aus dem Obmann-Trio der Union Gurten erklärt: „Unser erster Gedanke war natürlich, wie im vorigen Jahr in der Innviertel Arena zu spielen. Damals hat uns die SVR gewaltig unterstützt.“

Arena nicht frei

Weil aber die SV Ried selbst am Dienstag, 26. September ihr Cup-Heimspiel gegen den WAC sowie am Freitag, 29. September das Heimspiel gegen Horn hat und zusätzlich noch die Jungen Wikinger am Samstag, 30. September in der Innviertel Arena gegen Weiz spielen, steht die Arena nicht zur Verfügung. Vier Spiele innerhalb von fünf Tagen würde der Rasen nicht aushalten.

Aber zum Glück gibt es in Ried ja noch ein anderes Stadion. Rosenberger: „Die Gespräche mit der Stadt Ried über die Nutzung des Klaus-Roitinger-Stadions waren extrem positiv. Wir hatten das Gefühl, dass man sich freut, dass mal wieder Leben in das Stadion kommt.“

Gurten-Trainer Peter Madritsch hat eine ganz besondere Beziehung zu dem Stadion: „Ich war schon als kleiner Bub dort. Klaus Roitinger steht für die Erfolge der SV Ried. Im Klaus-Roitinger-Stadion spielen zu dürfen, ist für mich eine große Ehre.“

Organisatorische Herausforderung

Auch wenn der Spielort für viele Ältere einen gewissen „Revival-Charakter“ habe, sei das organisatorisch allerdings „eine ganz andere Challenge“, meint Josef Rosenberger.

Während die Union Gurten in der Innviertel Arena im Grunde nur ein paar Formalitäten erledigen und dann hineingehen und spielen bräuchte, muss das alte Stadion quasi wiederbelebt werden.

Das fängt bei der Flutlichtanlage ein, die für eine TV-Übertragung tauglich gemacht werden muss, und geht über das Schweißen und Errichten von Zäunen bis zur Ausschank, die der Verein selbst übernimmt. Finanziell gesehen ist das ein Vorteil gegenüber der Innviertel Arena, allerdings werden alleine dafür am Spieltag 80 bis 85 Helfer gebraucht.

Risikospiel

Zum Unverständnis beider Vereine hat der ÖFB das Match als „Risikospiel“ deklariert, was erhöhte und noch teurere Sicherheitsvorkehrungen nötig macht. Es soll Gerüchte geben, dass sich Hooligans von Rapid und der SV Ried in diversen Foren zu einem „Treffen“ verabredet haben.

Schon ohne diese Einstufung waren 130 Beamte für das Spiel vorgesehen.

Gute Beziehungen

Die Union Gurten hat durchaus gute Bindungen zu Rapid. Mehrere Spieler sind Rapid-Fans. Mannschaftskapitän Thomas Reiter ist nicht der einzige, der sich auf das Wiedersehen mit Ante Bajic freut, der noch vor fünf Jahren in Gurten spielte und immer noch Kontakt zu seinem ehemaligen Verein hält.

Karten

Die Karten für die 1.100 Sitzplätze auf der Tribüne waren innerhalb von zwei Tagen vergriffen. Stehplatztickets gibt es aber noch genug. Rosenberger: „Wir haben mit der Bezirkshauptmannschaft vereinbart, dass 6.500 Zuschauer ins Stadion dürfen. Derzeit sind etwa 4.000 Karten verkauft.“ Zusatztribünen wird es nicht geben.

Der Eingang Stöcklgras wird für das Cupspiel der „Rapid-Eingang“, dort werden die Busse aus Wien halten.

„Wir können Rapid ärgern“

Die Gurtener wissen, dass sie klarer Außenseiter sind. Ohne Gegenwehr werden sie sich aber sicher nicht ergeben und bei der Pressekonferenz demonstrierten sie gut gelaunt Zuversicht. „Das vermeintliche 'keine-Chance-haben' wird unsere große Chance sein“, sagte Trainer Madritsch. Auf die Frage von Moderator Thomas Weber: „Wie wird die Überraschung gelingen?“, antwortete er ohne die Miene zu verziehen: „Indem wir ein Tor schießen und keines bekommen.“

In der Trainingssteuerung vor dem Spiel will er nichts ändern: „Meine Mannschaft ist auf eine gewisse Art schwer zu handeln. Die Burschen sind so gepolt wenn sie die Fußballschuhe anziehen, dann wollen sie ans Limit gehen. Meine Spieler werden nicht mit Geld gemessen, sondern mit ihrer Persönlichkeit. Meine Mannschaft hat Charakter. Als Einzelspieler werden wir nicht bestehen, aber als Mannschaft können wir Rapid ärgern.“

Für das ideale Schlusswort sorgte der in Ried wohnende Mannschaftskapitän Thomas Reiter, der auf die Frage, wie für ihn der Spieltag ablaufen wird, antwortete: „Ich werde bis 13 oder 14 Uhr arbeiten und mich dann eine oder zwei Stunden aufs Sofa legen. Dann gehe ich zu Fuß ins Stadion und dann werden wir Rapid herhauen.“


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden