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Elisabeth Kasbauer: „Auch wir Physios spüren den Druck“

Walter Horn, 27.01.2025 17:00

RIED. Seit Sommer 2024 ist Elisabeth Kasbauer (27) die Leiterin der medizinischen Abteilung der SV Ried. Die gebürtige Schardenbergerin hatte schon immer das Ziel, hauptberuflich im Fußball zu arbeiten.

Elisabeth Kasbauer (hier mit Felix Wimmer) trägt einen wichtigen Teil zur Mission Aufstieg bei. (Foto: SVR / Flotzinger)

Sie hat Physiotherapie in Salzburg studiert und noch während des Studiums beim Nachwuchs von Red Bull gearbeitet, später in einer Reha-Klinik, kurz bei Greuther Fürth und zuletzt bei den Lask-Amateuren.

„Auf dem Fußballplatz habe ich mich immer wohl gefühlt“, sagt sie. Mit 14 Jahren begann sie in Münzkirchen aktiv zu spielen. In ihrer Zeit beim FC Bergheim absolvierte Elisabeth Kasbauer sogar ein Bundesligaspiel, auf das sie stolz ist. Jetzt spielt sie im neu formierten Team der Spielgemeinschaft der SV Ried mit Antiesenhofen, das gerade in der 5. Liga Herbstmeister wurde.

Aufgaben

Zu Kasbauers Aufgaben zählt, die fitten Spieler aufs Training vorzubereiten, während des Trainings mit den Reha-Spielern zu arbeiten, sowie die Nachbereitung und Behandlung diverser kleinerer Blessuren. Jeden Tag gibt es nach dem Training eine kurze Besprechung mit den Trainern, welche Spieler fit sind oder wie weit sie mit der Reha sind. Einmal wöchentlich findet ein Meeting mit dem gesamten Staff statt, „damit jeder über alles informiert ist“.

Screenings zur Prävention

Elisabeth Kasbauer hat halbjährliche Screenings eingeführt, bei denen an jedem Spieler in etwa einer halben Stunde knapp 40 Tests durchgeführt werden. Deren Ergebnisse werden verglichen und können Schwachstellen aufzeigen, auf die mit entsprechenden Präventionsprogrammen reagiert werden kann. Kasbauer: „Die Spieler sind Vollprofis und haben ein sehr gutes Körpergefühl. Die sind sehr interessiert daran.“

Die beste Prävention gegen Verletzungen sei aber immer noch das klassische Krafttraining, das in der Vorbereitung zweimal pro Woche auf dem Programm steht. „Starke Muskeln können falsche Belastungen abfedern und viele Verletzungen, an den Bändern oder durch Umknicken, vermeiden oder mildern.“

Im Verein sei sie sehr gut aufgenommen worden, sagt sie. Als Physiotherapeutin sei sie auch eine Art Vertrauensperson: „Wenn man mit den Spielern mehr Zeit verbringt, öffnen sie sich auch, und manchmal kann ich ihnen weiterhelfen.“

„Das Ziel ist der Aufstieg“

Elisabeth Kasbauer: „Unser tägliches Ziel ist, die Spieler zu verbessern, Kranke oder Verletzte wieder fit zu machen und in die Mannschaft einzugliedern. Aber auch für Physios ist das oberste Ziel der Aufstieg.“

Dieser Druck sei auch in ihrer Arbeit spürbar: „Um unser Ziel, den Aufstieg, zu erreichen, müssen alle Zahnräder funktionieren. Druck gibt es vor allem, wenn man nicht gewinnt, aber nach Downs kommen auch wieder Ups.“

Dass sie bei den Spielern ein gutes Standing hat, zeigte sich übrigens zu Beginn des Tips-Gesprächs, als Ersatztorwart Felix Wimmer (dessen Bein auf dem Foto zu sehen ist) seinen Kopf durch die Tür steckte und sagte: „Der Titel des Artikels muss heißen: ,Die Powerfrau der SV Ried!“


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