Tobias Ebster: Großer Erfolg und Fan-Momente bei der Ralle Dakar
RIED. Der für den HSV Ried startende Motocross-Pilot Tobias Ebster fuhr bei der Rallye Dakar im Jänner auf Platz neun der Motorrad-Gesamtwertung, wurde in der Klasse „Rallye 2“ Zweiter und war bester Privatfahrer. Im „Rieders“ erzählte er von seinen Erlebnissen.

Das Abenteuer begann für den 26-jährigen Zillertaler schon vor dem Rennen. In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad verpasste er wegen eines Unfalls seines Taxis den Flug nach Bisha, wo die Rallye startete. Erst nach einer Zehn-Stunden-Fahrt mit einem Mietwagen kam er am Tag vor dem Rallyestart im Fahrerlager an.
Trotz dieser ungeplanten „Zusatzetappe“ holte er gleich am ersten Tag den Sieg in seiner Klasse. Auf das Hoch folgte ein Tief: Am Tag zwei, vor der längsten Etappe, fiel er wegen schwerer Gesundheitsprobleme beinahe aus. Obwohl er sich vor dem Start mehrmals übergab, nahm er die Zwei-Tages-Etappe in Angriff und beendete sie nur eine halbe Stunde hinter dem Führenden.
Der Rest der Rallye verlief vergleichsweise einfach. Tobias Ebster blieb von Stürzen und Pannen verschont und konnte sogar einige „Fan-Momente“ genießen, als er mit Fahrern, die seine Idole sind, mithalten konnte.
Dem Klischee von Wüstenhitze und Fahrten über riesige Sanddünen entsprach das Rennen nur selten. Zum großen Teil rasten die Teilnehmer über harten, steinigen Boden, nur auf den Schlussetappen auf Sand. Dazu kamen Temperaturen, die häufig nur drei bis vier Grad betrugen, und Etappen mit Regen und Nebel.
Teures Vergnügen
Als Privatfahrer musste Ebster nicht nur das Startgeld von 18.000 Euro auftreiben, sondern neben dem Motorrad auch das Team bezahlen. Er rechnete vor, dass dieser Spaß rund 100.000 Euro kostete. Das Preisgeld betrug aber „nur“ etwa 50.000 Euro.
Wegen steigender Preisgelder und Sponsoren-Einnahmen musste Ebster 2024 erstmals nicht dauerhaft arbeiten. Zwischen seinen Renneinsätzen lieferte er aber Möbel und Pizza aus und arbeitete als Taxifahrer. Für ihn kein Problem: „Ich kann mich nicht beschweren. Ich mache, was ich liebe.“
Ziel: Werksfahrer
2026 will Ebster wieder an der „Dakar“ teilnehmen und den Zwei-Stunden-Rückstand zur Spitze deutlich verringern. Sein größtes Ziel ist aber, dies als Werksfahrer tun zu können.
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