Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Rieder Kaserne sucht Soldaten: Es wird kräftig in den Standort investiert

Theresa Senzenberger, 16.12.2025 15:26

INNVIERTEL. In die Rieder Zehner-Kaserne wird derzeit investiert – und sie ist als Arbeitgeber gefragt. Nach weiteren Soldaten wird aktiv gesucht. Auch Frauen sind explizit eingeladen, dem Heer beizutreten. Welche Projekte anstehen und warum die Kaserne als Arbeitgeber immer gefragter wird, erklärt Kommandant Alfred Steingreß.

Oberst Alfred Steingreß ist Kommandant des Rieder Panzergrenadierbataillons 13. (Foto: Zisser)
  1 / 10   Oberst Alfred Steingreß ist Kommandant des Rieder Panzergrenadierbataillons 13. (Foto: Zisser)

Große Krisenherde, allen voran der Krieg in der Ukraine, sorgen aktuell bei vielen für den Wunsch nach mehr Sicherheit. In Österreich wird mit dem Aufbauplan 2032+ verstärkt in die Verteidigung investiert – auch in das Panzergrenadierbataillon 13 in Ried. 

Die Verbesserung des Standortes hat hohe Priorität und es gibt entsprechende politische Unterstützung, wie Steingreß erklärt. Die Kaserne habe als Panzergrenadierbataillon eine große Bedeutung.

Verteidigung des Landes im Fokus

Der Fokus liegt jetzt wieder auf der Landesverteidigung. Seit zwei Jahren wird am Aufbauplan gearbeitet. Ziel ist es, das Bundesheer bis 2032 so zu stärken, dass das Land im Ernstfall verteidigt werden kann. Der Plan umfasst sowohl die militärische, geistige, zivile und wirtschaftliche Landesverteidigung.

Investitionen in Ried

In Ried wurde heuer schon ein neues Kommando- und Wirtschaftsgebäude eröffnet. Rund 15 Millionen Euro flossen in den Umbau. 

Neue Unterkünfte

Viele weitere Veränderungen stehen an. So sollen 2027 unter anderem die Unterkünfte erneuert werden. Die Kaserne wird generalsaniert. „70 Millionen Euro – oder noch mehr – werden in den nächsten zehn Jahren in den Standort investiert“, sagt Steingreß. 

Neuer Anschlussgleis

Aktuell erhält die Kaserne ein Anschlussgleis. Eine Weiche wird errichtet, damit künftig Panzer über eine Verladerampe schnell auf einen Zug transportiert werden können. Zwei bis drei Millionen Euro werden in dieses Projekt investiert. Im April soll es fertiggestellt sein. „Wir sind dadurch sehr flexibel und rasch einsatzbereit.“

Drohnen und Nightfighter

Was die Ausstattung betrifft, erhält Ried hochmoderne Gerätschaften. Ein neues modifiziertes Sturmgewehr, der sogenannte Nightfighter, befindet sich bereits in der Kaserne. In Zukunft kommen außerdem Drohnen zum Bataillon – sowohl kleinere als auch größere mit entsprechender Reichweite.

Zwei 80-Tonnen-Schwerlasttransporter werden den Standort ebenfalls verstärken. Es gibt zwei neue Sanitätsfahrzeuge, Schützenpanzer werden erneuert. 

Neue Soldaten willkommen

Investiert wird nicht nur in die Ausstattung, sondern auch in das Personal. Die Rieder Zehner-Kaserne ist daher auf der Suche nach weiteren Soldaten. „Berufssoldaten, Unteroffiziere und Offiziere braucht das Bundesheer“, sagt Steingreß. „50 Dienstposten könnten sofort besetzt werden.“

Einsatz im In- und Ausland

In Ried werden Soldaten gesucht, die Aufgaben im Inland wahrnehmen und hier als Erste in den Einsatz gehen. Eine weitere Kompanie wird bei Bedarf aber auch Auslandseinsätze übernehmen und hat hierzu eine erhöhte Bereitschaft. Eine Reaktionsmiliz, die bei Bedarf sofort in Aktion treten kann, ist in Ried ebenfalls stationiert. „Diese drei Elemente am Standort sind etwas Besonderes“, betont Steingreß. Die Rieder Soldaten haben bis Mitte 2026 beispielsweise Bereitschaft für einen möglichen Einsatz in Bosnien. 

Gefragte Laufbahn

Tatsächlich entscheiden sich viele für eine Laufbahn im Heer. So kommen ehemalige Rekruten aus ganz Österreich in die Rieder Kaserne. „Unser Standort ist als Arbeitgeber sehr attraktiv“, sagt der Kommandant. Schon Rekruten profitieren laut Steingreß von flexiblen Arbeitszeiten. Derzeit werde jede Überstunde ausbezahlt. Auch Väterkarenz sei möglich. Für jeden Mitarbeiter gebe es einen Karriereplan, eine gute Planbarkeit und vielzählige Möglichkeiten, sich beruflich zu verändern. Nach drei Jahren im Dienst kann etwa eine Berufsweiterbildung für ein Jahr finanziell gefördert werden.

Krisensicherer Job

In der Kaserne wird laut Steingreß Wert auf gute Kommunikation gelegt: „Wir gehen gemeinsam durch gute und schlechte Tage.“ Sport – etwa auch die Fahrt zum Arbeitsplatz mit dem Rad – zähle zur Arbeitszeit. „Wer einen krisensicheren Job sucht, ist bei uns richtig.“Voraussetzungen für eine Karriere beim Heer sind: die österreichische Staatsbürgerschaft, das vollendete 17. Lebensjahr und ein gutes Leumundszeugnis. 

Frauen sind gefragt

Auch Frauen werden verstärkt angesprochen. Mittlerweile sind sie in der Rieder Kaserne in fast allen Bereichen vertreten. Im Bataillon gibt es aktuell zwei Offizierinnen.Für Männer und Frauen gibt es zu 100 Prozent gleiches Gehalt. „Ich ermutige jede Frau, die sich für eine Karriere im Heer interessiert, sich bei uns zu melden. Wir werden ihr den Weg zeigen.“


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden