Christian Kölbl sorgt dafür, dass Ludwig Hirsch nicht vergessen wird
ROHRBACH-BERG/ARNREIT. Seit einem dreiviertel Jahr gibt es für Christian Kölbl (55) fast nichts anderes mehr in seinem Leben als Ludwig Hirsch († 2011). Der Arnreiter Musiker bereitet sich auf sein Konzert im Gedenken an den großen österreichischen Liedermacher vor, dessen „dunkelgraue Lieder“ heuer 40 Jahre alt werden. Das Programm feiert am 17. März im Centro Premiere.
„Eigentlich ist meine Deadline der 12. März, weil da die Vorpremiere im bereits ausverkauften Wiener Metropol stattfinden wird, wo auch Ludwigs langjähriger Gitarrist Johnny Bertl dabei ist. Momentan arbeite ich wirklich Tag und Nacht und lerne die Liedtexte auswendig. Das ist bei Hirschs Liedern schon eine Herausforderung“, sagt Christian Kölbl, seinerseits bereits seit fast 30 Jahren hauptberuflicher Musiker. Seit seinem 15. Lebensjahr hat er den Aufstieg der österreichischen Musik-Ikone live miterlebt und war immer ein Fan seiner Werke. In Tirol durfte er ihn sogar persönlich kennenlernen und mit ihm private Zeit verbringen.
Einmaliges Erlebnis
Er erinnert sich: „Der Ludwig ist gar kein schwieriger Mensch gewesen, nur etwas verschlossen. In dieser ganz privaten Runde hat er aber sehr viel von sich erzählt. Das war ein einmaliges Erlebnis für mich.“ Nachdem Kölbl schon mit seinem Programm mit Werken von Leonard Cohen sehr erfolgreich war – und durch den Kontakt mit Johnny Bertl – wurde nun auch die Agentur von Ludwig Hirsch auf den gebürtigen Wiener und Wahl-Arnreiter aufmerksam. „Sie haben schon einige Anfragen von Musikern abgelehnt, die Hirsch interpretieren wollten. Bei mir zeigen sie aber reges Interesse und wir reden schon von einer Tour durch den gesamten deutschsprachigen Raum“, freut sich Kölbl. Auch aus dem Linzer Brucknerhaus kam in der Vorwoche eine Anfrage für zwei Konzerte, nämlich Hirsch und Cohen.
Mit Ikone Aug“ in Aug“
In Linz hat Kölbl übrigens im Juni auch die Chance, jenen Mann zu treffen, der ihn überhaupt dazu inspiriert hat, sich eine Gitarre zu kaufen und Musiker zu werden: Kris Kristofferson. „Ich will ihm einmal in die Augen schauen und ihm danken für das, was er mir gegeben hat. Das zweite was ich – wenn er das möchte – tun will, ist ein Foto mit ihm zu machen. Und ich habe ihm schon vor zehn Jahren ein Dankeslied geschrieben, das „Thank You For All“ heißt. Die CD will ich ihm übergeben“, freut sich Kölbl schon auf diesen einmaligen Moment.
„Dann lehn“ ich mich zurück...“
Doch erst einmal ist die Vorbereitung auf das Konzert im Centro das Wichtigste: „Wenn ich den letzten Satz des Abends singe, dann lehn“ ich mich schon zurück und da fällt dann alles von mir ab.“ Durch den Abend begleiten ihn Nadja Milfait (Violoncello) und Olga Minski (Klavier/Akkordeon). Außerdem beschäftigt sich Kölbls Nachbar, der Künstler Christian Aumüller, seit einigen Monaten mit Hirschs Werken und hat rund 20 Gemälde zu diesem Thema kreiert. Sie werden beim Konzert im Centro ausgestellt.
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