Wiplinger schreibt über Einschnitte, die weh tun
HASLACH/WIEN. Mit seinem Gedichtband „Einschnitte“ schließt der aus Haslach stammende Schriftsteller Peter Paul Wiplinger sein literarisches Werk ab.
Nach „Ausklang“ (2020) und „Ausschnitte“ (2021) ist nun ein weiterer Gedichtband von Peter Paul Wiplinger erschienen. „Einschnitte“ ist die 55. Buchpublikation von Wiplinger seit 1966, seine Gedichte wurden in 21 Sprachen übersetzt. Damit schließt der 83-jährige Autor, wie er selbst sagt, sein literarisches Werk ab.
In diesen Gedichten ist von Einschnitten ins Leben die Rede: von Einschnitten, die tiefer gehen als nur unter die Haut. „Es geht um Einschnitte, die verwunden, schwer verwunden, auch tödlich. Einschnitte, die weh tun. Es geht um Krieg, um die Zerstörung des Menschseins, um die brutale Vernichtung jeglicher Lebenskultur und Zivilisation, wie jetzt in der Ukraine und auch anderswo auf der Welt“, beschreibt der 1939 in Haslach geborene und seit 1960 in Wien lebende Schriftsteller und künstlerische Fotograf. Er stellt eindringlich dar, dass es kein Gleichgewicht des Schreckens gibt, sondern „lediglich die banale, aber oft brutale Wirklichkeit, sowohl für den einzelnen Menschen wie für die ganze Welt.“ Es gibt da keine Idylle. Aber doch zuckt manchmal ein heller Lichtstrahl des Augenblicksglücks auf, der kurz alles rundum konturenhaft beleuchtet und erhellt. Und mit diesem zeigt Peter Paul Wiplinger, dass beides zusammengehört: das Licht und das angstvolle Dunkel. Und dass beides zusammen das ausmacht, was man Leben nennt.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden