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Urfahrmarkt-Parkplatz: Pendler aus dem Bezirk Rohrbach wenig begeistert

Sebastian Wallner, 18.08.2017 10:21

ROHRBACH/LINZ. Immer kurioser wird der Fall der Parkplatzsperre am Urfahranermarktgelände in Linz. Nachdem das Parken jahrzehntelang gratis war, wurden jüngst Parkgebühren beschlossen, bis man schließlich draufgekommen ist, dass man dort aus Rechtsgründen eigentlich weder gratis noch gebührenpflichtig parken darf. Gewidmet ist das Gelände nämlich als Grünfläche. 

Foto: Weihbold
Foto: Weihbold

Weniger begeistert, auch von neuen Lösungen wie dem Parken am Pleschingersee oder bei der Lederfabrik, zeigen sich die Rohrbacher Pendler. „Von Rohrbach aus muss ich zum Pleschinger See zuerst durch ganz Linz durch, um dann schlussendlich mit dem Bus, der aber auch im Stau steht, wieder zurückzufahren“, erzählt ein Pendler, den Tips am Pendlerparkplatz in Altenfelden auf die Situation anspricht. Ähnlich skeptisch äußerst sich eine Pendlerin aus Vorderweißenbach, die wir in Linz treffen: „Im Stau steh ich sowieso. Auch wenn ich bei der Lederfabrik parke, muss ich mit dem Bus und damit durch den Stau fahren.“

Lange Prüfungszeit

Am Mittwochvormittag gab die Stadt Linz bekannt, dass der Parkplatz gesperrt werde. Der Gemeinderat werde eine Umwidmung des Areals prüfen, um das Parken auch in Zukunft zu ermöglich. Der Haken: Diese Prüfungen nehmen mindesten zwei Jahre in Anspruch, in denen auch für Pendler aus dem Mühlviertel hunderte Parkplätze ersatzlos wegfallen.

Zwischenlösung

Heute Freitag hat nun das Land eine Zwischenlösung angeboten: Zwei Drittel der Parkfläche könnten innerhalb von zwei bis drei Monaten umgewidmet werden. So würde zumindest der Großteil der Parkplätze weiter den Pendlern zur Verfügung stehen. Hier steigt jedoch der Linzer Verkehrsrat Markus Hein (FPÖ) auf die Bremse: “Da müssen wir aufpassen, dass wir keinen Schnellschuss machen, weil nicht jede Flächenwidmung kompatibel ist. Wir müssen jetzt ganz genau prüfen, ob eine Verkehrsfläche – die für das Parken notwendig ist – mit einer Veranstaltungsfläche kompatibel ist. Wenn dies nicht der Fall ist, könnte dies sogar so weit gehen, dass man den Urfahraner Jahrmarkt nicht mehr abhalten könnte.“

Und die Pendler?

Die Pendler würden allein gelassen mit ihrem Parkplatzproblem, sagt der Sprecher der Mühlviertler Pendlerallianz, Michael Hammer: „Einfach zu sagen, ihr habt Pech gehabt oder müsst mit dem Bus fahren, ist inakzeptabel.“

Nicht ganz so dramatisch sieht das naturgemäß wieder der Linzer Bürgermeister, der an die fertigen Projektpläne für eine Park&Ride-Anlage bei der Lederfabrik und einen bereits erstellten Buslinienplan erinnert. Man müsse nur reden. Auch die Parkflächen am Pleschinger See könnten von den Pendlern genutzt werden. 

Wenig Begeisterung für neue Lösungen

Man darf gespannt sein, wer als nächstes seine Lösung aus dem Hut zieht. Die Versäumnisse und Schlampereien der Linzer Verkehrsplanung der letzten Jahre, wird aber wohl auch er nicht lösen können. Es hilft also nur ruhig zu bleiben und abzuwarten. Oder wie ein Pendler aus dem Bezirk meinte: „Wird eh nu zehn moi anders.“


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Gastuser
Gastuser
19.08.2017 08:39

Versäumnisse und Schlampereien der letzten Jahre

... sind ja wohl mehr dem Land als der Stadt zuzuschreiben! Überregionale Verkehrsplanung ist doch hoffentlich nicht die Aufgabe der Region!?

Antworten
Sebastian                   Wallner
Sebastian Wallner
21.08.2017 14:11

Versäumnisse

Weder Stadt noch Land können sich mMn. bzgl. Verkehrsplanung aus der Affäre ziehen.

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