ROHRBACH-BERG. Oben auf – mit Bodenhaftung: An diesem kürzlich entwickelten Leitstern will sich die Region Donau-Böhmerwald orientieren. Der erste regionale Zukunftstag war Startschuss, um unsere Heimat gemeinsam weiter in diese Richtung zu entwickeln.
Der Leitstern ist eine gemeinsame Ausrichtung, ohne die lokale Flexibilität zu verlieren. „Er will inspirieren und Orientierung geben“, erklärte Martin Kornberger (WU Wien), einer der vier Keynote-Speaker beim Zukunftstag im Centro. Er war auch dabei, als eine kleinere Gruppe zuvor den Leitstern erarbeitet hat. „Oben auf – mit Bodenhaftung passt nicht nur zur Geografie, sondern soll eine Haltung der Mühlviertler zum Ausdruck bringen. Hier sind engagierte, mutige Menschen aktiv, die die Ärmel hochkrempeln, aber nicht groß darüber reden.“
Drei Schwerpunktthemen
Ärmel hochkrempeln – darum geht es auch bei den drei großen Schwerpunkten, die man konkret anpacken will: Energie, Baukultur, Mobilität. Über letzteres Thema sprach Harald Frey (TU Wien). Er wies darauf hin, dass Zersiedelung und Strukturwandel auch ein verändertes Mobilitätsverhalten mit sich gebracht haben. Dieses lasse sich aber auch wieder verändern. In Österreich gebe es noch sehr viele Flächen ohne Öffi-Versorgung und Verlagerungspotenzial sei auf jeden Fall gegeben: „Sieben Prozent der Autostrecken sind kürzer als einen Kilometer; 20 Prozent kürzer als zweieinhalb Kilometer.“
Bei der Energie geht es um eine Wärmewende und eine Mobilitätswende. Ziel sei, weg von fossilen Quellen, hin zu mehr Nachhaltigkeit zu kommen, sagte Hans Emrich (Emrich Consulting). Er ist überzeugt: „Die Energiewende bringt ein besseres Leben und günstigere Energie. Die Hälfte der Rohrbacher Gemeinden entwickelt bereits Pläne, um die Klimaziele zu erreichen, es soll aber für jede Gemeinde so ein Fahrplan angeboten werden.“
„Gscheit bauen“ ist ebenfalls ein Ziel in der Leaderregion Donau-Böhmerwald. „Baukultur bringt Lebensqualität“, betonte Elisabeth Leitner (Verein LandLuft). Sie hat einige Vorschläge parat: So viele Funktionen wie möglich ins Zentrum rein, um die Leute dort zusammenzubringen (das würde auch das Mobilitätsverhalten positiv beeinflussen); verdichtetes Wohnen im Ortskern in Kombination mit sozialen Einrichtungen; Freiräume gestalten, die nicht den Autos gehören.
Fortsetzung folgt
Nach den Impulsvorträgen wurde gemeinsam diskutiert, was man nun konkret gestalten und umsetzen kann. Im Laufe des Jahres werden weitere Veranstaltungen folgen, um dann beim zweiten Zukunftstag die Ergebnisse präsentieren zu können – und sich neue Schwerpunktthemen als Ziele zu stecken.
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