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"Hilde & Hilde": Schärdinger Nähladen schließt seine Pforten

Omer Tarabic, 12.02.2021 08:06

SCHÄRDING/TAUFKIRCHEN. Mit 22. März schließt Unternehmerin Martina Klaffenböck ihr Geschäft „Hilde & Hilde“, das sich am Oberen Stadtplatz in Schärding befindet. Die Geschäftsfrau zieht sich jedoch nicht ganz zurück und öffnet am 4. Mai in Taufkirchen an der Pram ein Nähatelier.

Martina Klaffenböck schließt ihren Nähladen.  (Foto: Tarabic)
Martina Klaffenböck schließt ihren Nähladen. (Foto: Tarabic)

2016 hat Martina Klaffenböck das Geschäft „Hilde & Hilde“, das seit mehr als 20 Jahren zum Fixpunkt der Schärdinger Innenstadt gehört, übernommen und seitdem zahlreiche Näherinnen aus dem Innviertel sowie dem benachbarten Bayern mit Stoffen und Nähzubehör versorgt. „Vor Corona lief das Geschäft sehr gut. Doch seit der Pandemie hat sich alles schlagartig geändert. Ich habe mit massiven Umsatzeinbußen zu kämpfen“, berichtet Klaffenböck, die sich dazu entschieden hat, ihr Geschäft mit 22. März zu schließen.

Internet als Konkurrenz

„Ich hatte keine andere Wahl. Ich habe immer viele Trachtenstoffe verkauft. Doch heuer hat kaum wer ein Dirndl genäht. Was kein Wunder ist, denn es gab ja fast keine Veranstaltungen. Zudem ist Nähen ein teures Hobby. Die Leute haben derzeit weniger Geld zum Ausgeben. Sie kommen zu mir, lassen sich beraten und bestellen dann die Stoffe im Internet. Das Zubehör wird bei mir gekauft. Davon kann ich aber nicht leben. Bevor ich mich in den Ruin stürze, schließe ich lieber mein Geschäft“, informiert Klaffenböck, die Kritik an den Mietpreisen in Schärding übt. „Die Mieten sind extrem hoch. Ich kann von Glück reden, dass mein Vermieter mir sehr entgegengekommen ist. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Warten auf Hilfszahlungen

Auf staatliche Hilfe wartet Klaffenböck vergebens. „Ich habe nur einmal einen Fixkostenzuschuss erhalten. Auf weitere Zahlungen warte ich nach wie vor.“ Bevor das Geschäft in Schärding schließt, steht noch ein großer Abverkauf auf dem Programm. „Eine ideale Gelegenheit für Schnäppchenjäger, sich mit Stoffen und Zubehör einzudecken“, meint Klaffenböck, die am 4. Mai in Taufkirchen an der Pram ein Nähatelier eröffnet.

Nähatelier in Taufkirchen

„Ich habe in den vergangenen Monaten eine Ausbildung zur Baby- und Kinderbekleidungs- Schneiderin begonnen. Diese werde ich im März abschließen. Sobald es wieder möglich ist, werde ich auch die Meisterprüfung ablegen“, informiert Klaffenböck. Am neuen Standort wird Selbstgenähtes verkauft und produziert. Dabei will sich die Unternehmerin vor allem auf Baby- und Kinderkleidung fokussieren. „Ich werde aber auch weiterhin Stoffe, Wolle und Zubehör zum Verkauf anbieten, jedoch im kleinen Rahmen. Zudem werde ich auch einen Online-Shop eröffnen.“ Die Näh- und Handarbeitskurse, welche die Innviertlerin in Schärding angeboten hat, werden auch in Zukunft veranstaltet. „Durch die Corona-Pandemie mussten fast alle Kurse abgesagt werden. Ich freue mich schon sehr darauf, diese wieder anbieten zu können“, informiert Klaffenböck. 


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