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20-jährige Münzkirchnerin spendet Stammzellen an Amerikanerin

Elena Auinger, 22.02.2022 08:58

MÜNZKIRCHEN. Zufällig ist Marlen Burgstaller aus Münzkirchen über die sozialen Medien auf die Organisation „Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich“ aufmerksam geworden. Nach einigen Recherchen entschied die 20-Jährige, sich typisieren zu lassen. Diese Entscheidung könnte nun einer Frau aus Amerika das Leben retten.

Marlen Burgstaller bei ihrer Stammzellenspende im AKH Wien (Foto: Geben für Leben)
  1 / 2   Marlen Burgstaller bei ihrer Stammzellenspende im AKH Wien (Foto: Geben für Leben)

„Durch die sozialen Medien bin ich auf einen Beitrag von Geben für Leben gestoßen. Dieser hat mich dazu veranlasst, mich genauer bei deren Website über die Stammzellenspende zu informieren. Ich habe mich dann dazu entschieden, mich dort zu registrieren. Ein paar Tage später war das Typisierungsset dann auch schon bei mir zu Hause angelangt. Ich habe den Wangenabstrich durchgeführt und das Set dann wieder an Geben für Leben zurückgesendet“, erklärt Marlen Burgstaller.

Anfrage für Spende

Dass sie tatsächlich als Spenderin infrage käme, damit hat sie nicht gerechnet. Etwa ein Jahr später erhielt sie dann eine Anfrage für eine Stammzellenspende. „Ich habe eine Mail von Geben für Leben erhalten. In dieser Anfrage stand, dass ich unter Umständen für einen Leukämiepatienten als Spenderin infrage komme. Ich habe nicht lange überlegt und zugestimmt, dass ich für die weitere Untersuchung bereitstehe, denn es muss das Blut des Spenders auf verschiedene mögliche Infektionen überprüft werden“, so die Münzkirchnerin. Nachdem sie weiteren Untersuchungen zugestimmt hatte, wurde ihr ein Paket mit verschiedenen Proberöhrchen zugesendet. Mit diesen Röhrchen musste sie zum Arzt gehen und Blut abnehmen lassen. Noch am selben Tag wurde das Blut abgeholt und zur Untersuchung gebracht. „Als das Blut überprüft wurde, erhielt ich dann eine Nachricht, dass ich für drei Monate beim Patientenkrankenhaus reserviert bin.“

Schönes Gefühl

Die Spende selbst verzögerte sich allerdings aufgrund der Coronapandemie. Im Dezember 2021 war es allerdings so weit: Marlen Burgstaller erhielt einen Anruf von Geben für Leben, dass sie „Leben retten darf“. „Es war ein sehr schönes Gefühl zu wissen, dass ich durch meine Spende jemandem helfen kann. Ich wurde daraufhin noch am selben Tag vom AKH Wien angerufen und es wurden die Termine für eine Voruntersuchung und die Spende fixiert“, erklärt die 20-Jährige. Die Voruntersuchung fand noch im Dezember statt und die Spende selbst folgte im Jänner. „Bei der Voruntersuchung wurde abgeklärt, ob ich gesundheitlich für eine Spende geeignet bin. Als das Okay vom Krankenhaus kam, dass ich für eine Spende geeignet bin, wurde alles für die Entnahme vorbereitet.“

Keine Nebenwirkungen

Marlen bekam Spritzen mit, die die vermehrte Produktion der Stammzellen anregen. Vier Tage vor der Spende musste sie sich diese zweimal täglich injizieren. „Ich hatte nicht wirklich Nebenwirkungen. Ich war die Tage davor ein bisschen schlapp und hatte ein Stechen in den Knochen, aber ansonsten ist alles gut verlaufen“, erzählt die Münzkirchnerin.

Angst vor der Spende selbst hatte sie nicht, denn im Vorfeld wurde sie gut aufgeklärt. Nervös war sie allerdings schon. „Die Spende an sich dauerte etwa sechs Stunden. Dabei wurde mir Blut aus dem linken Arm entnommen, in einer Maschine ist es dann zentrifugiert worden und durch den anderen Arm ist es wieder zurück in den Körper geflossen“, erklärt Marlen Burgstaller den Vorgang der Spende, die sie nicht als unangenehm empfunden hat: „Ich habe mich im Krankenhaus sehr wohlgefühlt, ich wurde vom gesamten Team sehr liebevoll betreut. Auch möchte ich mich beim Team von Geben für Leben bedanken, da diese sich ebenfalls sehr um mich bemüht und mich während der gesamten Behandlung unterstützt haben.“

Die Spende erfolgt anonym, sprich weder sie weiß wer ihre Spende erhält noch weiß der Spendenempfänger von wem diese stammt. Was Marlen allerdings weiß, ist, dass ihre Spende einer Frau in den USA das Leben retten soll. Über Geben für Leben konnte sie der Amerikanerin auch bereits einen Brief schreiben und sie hofft, ihr helfen zu können und sie vielleicht in ein, zwei Jahren persönlich kennenzulernen.

Registrieren lassen

Dass sie sich typisieren hat lassen, bereut die 20-Jährige absolut nicht: „Ich würde immer wieder spenden und ich kann nur jedem empfehlen, sich registrieren zu lassen. Denn je mehr sich regis­trieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, den passenden Spender zu finden.“


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