
ENGELHARTSZELL. Das einzige Trappistenkloster im gesamten deutschsprachigen Raum, das Stift in Engelszell in der Gemeinde Engelhartszell, steht mehr denn je vor einer sehr ungewissen Zukunft. Nun hat sich Altabt Marianus Hauseder auf eigenen Wunsch in ein Heim geistlicher Schwestern nach Vöcklabruck verabschiedet.
Im ersten Halbjahr 2023 hat der Trappistenorden auf einem Generalkapitel unwiderruflich die Auflösung des Stifts Engelszell beschlossen. Die Diözese Linz, die Marktgemeinde Engelhartszell und zahlreiche namhafte Persönlichkeiten im In- und Ausland bemühen sich aber seither um eine akzeptable Zukunftslösung für Engelszell. Die Beratungen dazu sind immer noch in vollem Gange, die endgültige Entscheidung liegt aber weiterhin beim Trappistenorden selbst.
Einrichtungen und Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Klar ist, dass die Caritas mit dem ihr gehörige Heim St. Bernhard sowie der Einrichtung invita und den angemieteten Stiftsgebäuden in Engelszell bleiben wird und dadurch auch die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Außerdem sieht der derzeitige Stand vor dass auch alle Wirtschaftsbetriebe des Stifts künftig weiterbetrieben werden sollen. Ebenso soll auch die Rokoko-Stiftskirche geöffnet bleiben und weiterhin von der katholischen Kirche betreut werden.
Einzug eines neuen Stiftes unwahrscheinlich
Ob es allerdings gelingt, dass ein neuer Orden in Stift Engelszell einzieht, ist aber aufgrund der Nachwuchsproblematik in den meisten Ordensgemeinschaft noch zu bezweifeln. Altabt Marianus Hauseder, der sich nun nach Vöcklabruck verabschiedet hat, dankte im Rahmen eines Gottesdienst in kleinem Kreis allen für ihre Unterstützung in den 42 Jahren im Stift Engelszell, vor allem für die 22 Jahre, die er als Abt verdienstvoll gewirkt hat. Er hob dabei auch das stets gute Einvernehmen mit der Marktgemeinde Engelhartszell hervor. Bürgermeister Roland Pichler überreichte Hauseder im Rahmen der Marktgemeinde ein von Tourismus-Geschäftsführerin Karin Wundsam gezeichnetes Bild des Stiftes Engelszell. Auch Pichlers Vorgänger Friedrich Bernhofer überbrachte Dankes- und Lobesworte an den scheidenden Abt und bezeichnete ihn als „den großen Baumeister des Trappistenstiftes Engelszell“.