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Arthrose: wenn die Handgelenke schmerzen

Elena Auinger, 21.11.2021 13:00

SCHÄRDING. Das Handgelenk verbindet den Arm mit der Hand. Es ermöglicht aufgrund der komplexen Struktur Bewegungen in alle Richtungen. An fast allen Handbewegungen ist das Handgelenk beteiligt. Infolge ständiger Schmerzen lassen sich viele Tätigkeiten jedoch nur mehr eingeschränkt ausführen. „Oftmals ist die Ursache dieser Schmerzen eine sogenannte Arthrose oder eine Fehlstellung“, informiert Andreas Stockinger, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am Klinikum Schärding.

Anton Kieslinger bereut seine Entscheidung für eine Operation nicht. (Foto: privat)
  1 / 2   Anton Kieslinger bereut seine Entscheidung für eine Operation nicht. (Foto: privat)

„Arthrose ist ein Gelenkverschleiß, bei dem sich Gelenkknorpel und die angrenzenden Knochenstrukturen abnutzen. Reibt daher ein Knochen auf den anderen, verursacht dies Schmerzen. Zusätzlich können sich auch noch Entzündungen bilden“, erklärt der erfahrene Mediziner und fügt hinzu: „Speziell die Handgelenksarthrose ist häufig die Folge von lange zurückliegenden Verletzungen wie fehlverheilten Speichen- oder Kahnbeinbrüchen, Bandverletzungen sowie entzündlichen Erkrankungen.“

Symptome und Behandlung

Schmerzen im Handgelenk können ein erstes Anzeichen sein. Weitere Symptome sind Schwellungen, Bewegungseinschränkung, Kraftverlust und Rötungen. Das Gelenk lässt sich nicht mehr so gut bewegen, sodass die Funktion der Hand eingeschränkt ist. Anfänglich treten die Beschwerden nur gelegentlich unter Belastung auf, später auch im Ruhezustand. Neben einem Gespräch mit Anamnese und einer Untersuchung ist eine Röntgendiagnostik wesentlich. „Die Röntgenaufnahme kann in vielen Fällen das Ausmaß der Arthrose zeigen. Zusätzlich sind bei entsprechenden Fragestellungen auch eine Computertomografie und eine MRI-Untersuchung sinnvoll“, sagt Oberarzt Stockinger und ergänzt: „In erster Linie kommen konservative Maßnahmen wie entzündungshemmende Medikamente, Bandagen oder Injektionen in Betracht. Bei fortgeschrittener Ar-throse mit anhaltenden Schmerzen und eingeschränkter Bewegungsfreiheit kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein. Hierbei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten an operativen Maßnahmen. Welches Verfahren infrage kommt, wird individuell mit jedem Patienten besprochen und richtet sich auch nach der Qualität des Knochens.“

Eine Erfolgsgeschichte

Anton Kislinger ist ein aktiver 62-jähriger Patient, der über fünf Jahre an akuten Schmerzen im Handgelenk litt, anfangs nur bei Drehbewegungen, später kamen auch Schmerzen in der Nacht hinzu. Neben Arthrose hatte er einen Bänderriss, der einen Handwurzelknochen um einen halben Zentimeter verschob. Erst zweifelte er, ob er sich einer Operation unterziehen sollte, jedoch waren Schmerzen sein ständiger Begleiter und schränkten seine Bewegungsfreiheit stark ein. Nach einem Gespräch mit Stockinger kam man zu dem Entschluss, mittels einer Operation die körpernahe Handwurzelreihe zu entfernen (“proximal row carpectomy“). „Bei diesem Verfahren wird die erste Handwurzelreihe (Kahnbein, Mondbein und Dreiecksbein) komplett entfernt und eine neue Gelenksituation zwischen dem Kopfbein und der Speiche hergestellt. Dadurch wird eine durchschnittliche Handgelenksbeweglichkeit von etwa 60 Grad für die Streckung und Beugung erreicht, bei etwas reduzierter Kraft und jedoch deutlich verringerten Schmerzen. Voraussetzungen für den Einsatz ist allerdings ein intakter Knorpel des Kopfbeins“, so der erfahrene Oberarzt, der dieses Verfahren seit Jahren erfolgreich anwendet. Ein Schritt, den der sportliche und handwerklich geschickte Patient auf keinen Fall bereut. Bereits kurze Zeit nach der Operation konnte er wieder fast alles machen. „Anfangs hatte ich Angst vor der Operation, vor allem vor einer Versteifung. Deshalb habe ich eine zweite Meinung eingeholt. Meine Bedenken waren nach einem Gespräch mit Dr. Stockinger schnell weg. Er hat mir alles optimal erklärt und die einzelnen Schritte meines Eingriffes genau beschrieben. Ich hatte vollstes Vertrauen zu ihm und bin mit seiner Behandlung sehr zufrieden“, erzählt Anton Kislinger. Heute ist er schmerzfrei und hat wieder ein Gespür in den Händen. Sogar Liegestütze, Radfahren und sein Fitness-Training sowie handwerkliche Tätigkeiten kann er jetzt wieder durchführen.


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