AK Schärding erkämpfte fast 2,7 Millionen Euro für Mitglieder
BEZIRK SCHÄRDING. Das Jahr 2022 war ein außergewöhnliches und schwieriges. Die massiven Teuerungen verunsicherten und belasteten die Menschen wie selten zuvor. Dazu kamen für viele Komplikationen mit dem Arbeitgeber wegen arbeitsrechtlicher Verstöße und vorenthaltener Zahlungen. 3271 Menschen wandten sich 2022 hilfesuchend an die Arbeiterkammer Schärding, die in Summe im Vorjahr für ihre Mitglieder Zahlungen von 2.656.151 Euro erreichte.
Die meisten Ratsuchenden wandten sich telefonisch (1.903 Fälle) an die AK Schärding. Bei vielen Arbeitsrechtsproblemen reicht eine Beratung aber nicht aus. Die AK muss dann bei den Arbeitgebern intervenieren. Außergerichtlich hat die AK Schärding im Jahr 2022 in 61 Fällen 161.128 Euro an vorenthaltenem Entgelt hereingebracht. Manche Arbeitgeber lassen es aber sogar auf einen Streit vor Gericht ankommen. Die AK Schärding ging im Jahr 2022 in 42 Fällen für ihre Mitglieder vor das Arbeitsgericht. Dabei hat sie 58.850 Euro erkämpft. Von den insgesamt 103 Fällen stammt die überwiegende Mehrheit (91 Fälle) aus Betrieben ohne Betriebsrat. Daran erkennt man, wie wichtig eine betriebliche Interessenvertretung ist. Hauptsächlich ging es bei den Fällen um vorenthaltenes Entgelt aus laufenden Arbeitsverhältnissen, Differenzen bei der Abrechnung von beendeten Arbeitsverhältnissen sowie unbegründete Entlassung oder fristwidrige Kündigung.
Forderungen an die Politik
In 112 Sozialrechtsangelegenheiten erstritt die AK Schärding im vergangenen Jahr 2.234.582 Euro. Dabei ging es um die Themen Pension oder Pflegegeld. Zusätzlich wurden 2022 für 18 Arbeitnehmer aus fünf insolventen Betrieben im Bezirk 201.591 Euro durchgesetzt. In Summe hat die AK Schärding damit im Vorjahr an arbeits- und sozialrechtlichen Ansprüchen sowie an Forderungen nach Insolvenzen für ihre Mitglieder Zahlungen von 2.656.151 Euro erreicht. Weiters setzte sich die AK vehement bundes- und vor allem landespolitisch für Maßnahmen zur Eindämmung der Preissteigerungen ein und forderte insbesondere die Umverteilung der Übergewinne des landeseigenen Energieversorgers, einen leichteren Zugang zur Wohnbeihilfe, eine spürbare Erhöhung des Heizkostenzuschusses und einen Wärmepreisdeckel, wie es ihn im Burgenland bereits gibt. Denn nichts beschäftigte die Arbeitnehmer im vergangenen Jahr so sehr wie die enorme Teuerungswelle.
Direktleistungen für Schüler und Jugendliche
Vier von zehn Beschäftigten kommen mit ihrem Einkommen kaum oder gar nicht mehr über die Runden, wie eine kürzlich durchgeführte IFES-Studie unter den oberösterreichischen Beschäftigten zeigte. Demnach müssen sich drei Viertel der Menschen in Oberösterreich immer stärker einschränken, um über die Runden zu kommen. Acht von zehn fordern, dass die Landesregierung mehr gegen die Teuerung unternimmt. Um den AK-Mitgliedern in dieser schwierigen Situation direkt und unkompliziert zu helfen, setzt die AK weiter auf die Dezentralisierung ihrer Serviceleistungen - Mitglieder können in insgesamt 14 Bezirksstellen in ganz Oberösterreich Hilfe suchen. Zudem hat die AK zwei neue finanzielle Direktleistungen ins Leben gerufen: einen Zuschuss zum Fahrsicherheitstraining in Höhe von 100 Euro für junge AK-Mitglieder und den Schulbonus im Wert von 100 Euro für alle oberösterreichischen Volksschul-, Vorschul- und Sonderschulkinder.
AK Schärding
Montag bis Donnerstag 7:30 bis 16 Uhr
Freitag 7:30 bis 13:30 Uhr
telefonische Beratung unter 050 6906-1
für persönliche Beratungen bitte Termin vereinbaren unter Tel. 050 6906-5011
Bildungsberatung jeden zweiten Dienstag ab 16 Uhr nach Terminvereinbarung unter Tel. 050 6906-5011
E-Mail: schaerding@akooe.at
Homepage: http://ooe.arbeiterkammer.at/schaerding
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